Infektionsserologie | A | B | C | D | E | F | G | H | I | J | L | M | N | O | P | R | S | T | U | V | W | Y | A-Z |
Adenovirus | |||||||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||||||||||||||
AVGEF | Adenovirus-IgG |
|
|
|
|||||||||||||||
AVMEF | Adenovirus-IgM |
|
|
|
|||||||||||||||
ADEP | Adenovirus DNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
|||||||||||||||
ADEPLQ | Adenovirus DNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
|||||||||||||||
Informationen zu Überschrift Adenovirus | |||||||||||||||||||
Allgemeines | DNA-Virus mit 65-80 nm Größe; Erreger akuter respiratorischer Erkrankungen einschließlich des Pharyngokonjunktivalfiebers, Keratokonjunktivitis und Pneumonien. Verursacht ähnlich wie Rotaviren beim Kleinkind häufig Gastroenteritiden. Bei akuten Erkrankungen lassen sich das Adenovirus-Antigen im Stuhl oder IgM-Antikörper im Serum nachweisen, nach durchgemachter Infektion findet man IgG-Antikörper als Infektantwort im Serum. | ||||||||||||||||||
Ascaris | ||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||
ASGA | IgG-EIT (adult) |
|
|
|
||||
ASGL | IgG-EIT (Larvenprodukt) |
|
|
|
||||
Informationen zu Untersuchung ASGA | ||||||||
Allgemeines | Die Askariden gehören zur Gattung Fadenwürmer (Nematoden). Die bekanntesten Vertreter sind Ascaris lumbricoides (Spulwurm) und Ascaris suum (Schweinespulwurm). Sie leben im Darm und werden bis 40 cm lang, wobei die Männchen kleiner als die Weibchen sind. Die Übertragung erfolgt über den Kontakt mit Kot, in dem sich die Eier mit den Larven befinden. Nach oraler Aufnahme der Eier, z. B. über nicht gewaschene Hände, Lebensmittel (z.B. kopfgedüngter Salat) oder verschmutztes Trinkwasser, schlüpfen die Larven im Dünndarm ihres Wirtes und wandern über die Blutgefäße nach ca. 4-7 Tagen in die Leber und in die Lunge. Aus der Lunge werden die Larven hochgehustet und wieder abgeschluckt. Erneut im Darm angekommen, entwickeln sich die Larven dann zu adulten Würmern und werden nach ca. 10-12 Wochen ausgeschieden. Bei Schwangeren kann es zu einer Übertragung der Larven über die Plazenta auf das Kind kommen. Die Lebensdauer der Spulwürmer beträgt ein Jahr oder länger, die Eier können bei günstigen Bedingungen in der Natur jahrelang infektiös bleiben. Klinische Symptome: Die Aufnahme infektiöser Ascariden-Eier führt zur Askariose (Spulwurmbefall), einer meist latent verlaufenden Krankheit. Adulte Würmer verursachen in der Regel keine Symptome. Die wandernden Larven können zur entzündlichen, eosinophilen Infiltrationen in der Lunge führen und Ursache von Husten, Dyspnoe und leichtem Fieber sein. Daneben bewirken Konglomerate adulter Würmer einen Darmverschluss (Wurmileus), der einer dringlichen chirurgischen Intervention bedarf. Wandern die Würmer in die Gallenwege, ins Pankreas oder in den Magen, resultieren entsprechende klinische Erscheinungsbilder. Hauptendemiegebiete finden sich in Ländern Ostasiens, Afrikas und Lateinamerikas. In Mitteleuropa ist seit den 50er Jahren der Spulwurmbefall deutlich zurückgegangen. Diagnostik: Der Antikörpernachweis gegen Askariden kann eine Immunreaktion gegen Adult- oder Larven-Antigenspezifitäten zeigen. Beide Nachweise erhöhen die serologische Validität durch unterschiedliche Epitop-Nachweise und ermöglichen einen besseren Ausschluß von Kreuzreaktionen. Klinische Konsequenzen kann man daraus nicht ableiten. Ein positives Antikörperergebnis sollte zur diagnostischen Absicherung immer den mikroskopische Nachweis von Askariden-Eiern im Stuhl anstreben. |
|||||||
Indikation | Diagnostik einer Infektion mit Ascaris lumbricoides, insbesondere bei Risikoanamnese, unklaren Abdominalschmerzen, Löffler-Syndrom, Eosinophilie | |||||||
Schlüsselw. | Ascaris lumbricoides, Fadenwurm, Nematoden, Spulwurm | |||||||
Aspergillus | |||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||||||||||
AFAG | Asperg. fumig.-Antigen |
|
siehe Befundbericht |
|
|||||||||||
AHAH | Asperg. fumig.-AK (IHA) >> Anhang |
|
|
|
|||||||||||
ASAG | Aspergillus-Antigen >> Anhang |
|
|
|
|||||||||||
AFPC | Aspergillus fumigatus DNA-Nachweis qualitativ |
|
siehe Befundbericht |
|
|||||||||||
Babesia | ||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||
BABPCR | Babesia species Nachweis |
|
siehe Befundbericht |
|
||||||
ABAG | Babesia microti-IgG |
|
|
|
||||||
ABAM | Babesia-IgM-AK |
|
|
|
||||||
BABPZE | Babesia species Nachweis |
|
siehe Befundbericht |
|
||||||
Informationen zu Überschrift Babesia | ||||||||||
Allgemeines | Babesien sind intraerythrozytäre durch Zecken übertragene Parasiten, die einen ähnlichen Lebenszyklus wie Malaria-Plasmodien aufweisen. In Europa sind etwa 30 Fälle von humaner vorwiegend durch Babesia divergens verursachter Babesiosis bei meist splenektomierten oder immunsupprimierten Patienten mit häufig schweren Verlaufsformen und einer Mortalität von mehr als 50% dokumentiert worden. In den USA insbesondere in den südlichen Neuenglandstaaten wird die humane Babesiosis vorwiegend durch Babesia microti verursacht. Das Reservoir für Ba. microti sind im Gegensatz zu Ba. divergens Kleinsäuger insbesondere Mäuse. Seit 1968 sind in Nordamerika mehr als 450 Erkrankungen an Babesiosis dokumentiert worden, wobei die meisten Infektionen bei immunkompetenten Patienten im Alter von über 50 Jahre mit intakter Milz vorkamen. Die Übertragung erfolgt in den USA durch Ixodes-Zecken, die ebenfalls für die Übertragung von Lyme-Borrelien und granulozytotropen Ehrlichien verantwortlich sind. Eine Übertragung durch Bluttransfusionen sowie transplazentär und perinatal ist ebenfalls möglich. Klinische Symptome: Die Erkrankung beginnt etwa 1 Woche nach dem Zeckenstich mit malariaähnlichen Symptomen, Appetitlosigkeit, Müdigkeit, Myalgien und Fieber. Sie kann sowohl selbstlimitierend und symptomarm wie eine Grippe, jedoch vor allem bei älteren Personen auch schwerwiegend mit einer Letalität von etwa 10% mit hämolytischer Anämie sowie Nieren- und Kreislaufversagen verlaufen. Die Diagnose wird mittels Blutausstrich oder dickem Tropfen gestellt. Häufig werden Babesien mit Malaria-Plasmodien verwechselt. Bei hoher Parasitämie bilden Babesien intraerythrozytär sogenannte Parasitentetraden („Malteserkreuze"), Pigmentablagerungen in den Erythrozyten, wie dies bei Malaria-Infektionen beobachtet werden kann, fehlen. Ab der zweiten Krankheitswoche kann die Diagnose zusätzlich durch Antikörpernachweis (Immunfluoreszenz) oder PCR Methoden bestätigt werden. |
|||||||||
Bartonella | ||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||
BARTB | Bartonella Antikörpernachweis |
|
|
|||||
BARTB | BARTONELLEN-AK | |||||||
BHIG | Barton.-henselae IgG AK >> Anhang Katzenkratzkrankheit |
|
|
|||||
BHIM | Barton.-henselae IgM AK >> Anhang |
|
|
|||||
BQIG | Barton.-quintana IgG AK >> Anhang Kleiderlaus, 5-Tage-Fieber |
|
|
|||||
BQIM | Barton.-quintana IgM AK >> Anhang |
|
|
|||||
BHPC | Bart. henselae DNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
||||
Informationen zu Überschrift Bartonella | ||||||||
Allgemeines | Bartonellen sind gramnegative intrazellulär wachsende Stäbchenbakterien und gehört zur Gattung Rochalimea (Grahamella, Afipia). Von humanpathogener Bedeutung sind Bartonella henselae (Katzenkratzkrankheit) und Bartonella quintana (Fünf-Tage-Fieber). Typische Eigenschaften von Bartonellen ist die Fähigkeit, vaskuloproliferative Krankheitsbilder beim Menschen auszulösen, die sich besonders bei immunsupprimierten Patienten als Bazilläre Angiomatosis oder Peliosis Hepatica manifestieren können. Katzenkratzkrankheit (Reticulosis benigna): Der Verlauf einer Bartonella-henselae-Infektion hängt hauptsächlich vom Immunstatus des Patienten ab. Beim immunkompetenten Patienten führt eine Infektion in der Regel nur zur Katzenkratzkrankheit. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt traumatisch, durch Schmierinfektion und durch Läuse, Zecken, junge Katzen, Katzenflöhe und Mäuse. Klinische Symptomatik: sie beginnt mit einer Papel an der verletzten Hautstelle und entwickelt sich 4-6 Tage nach Verletzung durch eine Katze oder gelegentlich durch einen Hund. Etwa 2 Wochen nach der Infektion kommt es für 2 Wochen bis zu 2 Jahren zur Vergrößerung eines oder mehreren Lymphknoten im Kopf- und Halsbereich oder an den oberen Extremitäten. Langanhaltendes Fieber wird in 1/3 der Fälle beobachtet. Weitere Symptome sind Kopfweh, Appetitlosigkeit, seltener Arthralgie oder Manifestation am Auge mit schmerzlosem konjunktivalem Granulom, Exanthem oder Splenomegalie. Bei unkompliziertem Verlauf erfolgt die Spontanheilung nach 2-4 Monaten. Als systemische Komplikation ist 1-6 Wochen nach Auftreten der Lymphadenopathie in seltenen Fällen mit neurologischer Symptomatik zu rechnen: Enzephalopathie, Krämpfen, Paraplegie, Koma, Neuroretinitis, Radikulitis oder Polyneuritis. Meist dauern die Symptome etwa zwei Wochen und bilden sich dann ohne bleibende Spätschäden wieder zurück. Fünf-Tage-Fieber: B. quintana rief während des Ersten Weltkrieges große Epidemien unter den Soldaten hervor, weswegen die Krankheit auch den Namen "Schützengrabenfieber" erhielt. Die Erkrankung zeichnet sich durch plötzlich einsetzende Kopfschmerzen, aseptische Meningitis, persistierendes Fieber sowie andere unspezifische Symptome aus und wird von Mensch zu Mensch durch die Kleiderlaus, Pediculus humanus corporis, übertragen. |
|||||||
Bordetella | ||||||||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||||||||||
PERE | Bordetella pertussis Antikörpernachweis |
|
||||||||||||||||||
BORGE | Pertussis-IgG-AK |
|
|
|||||||||||||||||
BORAE | Pertussis-IgA-AK |
|
|
|||||||||||||||||
BPEP | Bordetella pertussis DNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
||||||||||||||||
PAPP | Bordetella parapertussis DNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
||||||||||||||||
Informationen zu Überschrift Bordetella | ||||||||||||||||||||
Allgemeines | Zum Genus Bordetella gehören B. pertussis (Keuchhustenerreger), B. parapertussis (Keuchhustenähnliches Krankheitsbild) und B. bronchiseptica (Infektionen beim Menschen sehr selten). Nach einer Inkubationszeit von 7-21 Tagen verläuft die Krankheit in drei Phasen: das hochgradig infektiöse Stadium catarrhale (1-2 Wochen), Stadium convulsivum (ca. 2-4 Wochen, mit nächtlichen Hustenanfällen), Stadium decrementi mit Rückgang der Hustenattacken. Überstehen des Keuchhustens führt zu einer langdauernden tragfähigen Immunität. Diese Immunität schützt aber nicht vor Infektionen mit B. parapertussis oder B. bronchiseptica. Serodiagnostik: Pertussis-IgM-, -IgG- und -IgA-Antikörper treten ca. 2-3 Wochen nach Krankheitsbeginn auf und erreichen nach ca. 7-9 Wochen das Maximum, wobei IgA-Antikörper länger persistieren können als IgM-Antikörper. Die IgM- u. IgA-Antikörper sind normalerweise nach 4-6 Monaten wieder verschwunden. IgG-Antikörper bleiben über mehrere Jahre erhalten. Bei Säuglingen unter 4 Monaten werden nur IgM-Antikörper positiv. Infolge von Kreuzreaktionen gegen andere gramnegative Bakterien kann es zu falschen positiven Ergebnissen kommen, wobei dies bei IgM-Antikörpern häufiger vorkommt als bei IgA-Antikörpern. KBR-Titer von 1:8 und höher können als weiterer Hinweis auf eine Pertussis-Infektion gewertet werden. |
|||||||||||||||||||
Informationen zu Untersuchung PERE | ||||||||||||||||||||
Synonyme | Keuchhusten | |||||||||||||||||||
Borrelia burgdorferi | |||||||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||||||||||||||
BBES | Borrelia burgdorferi Suchtest |
|
|||||||||||||||||
BGSE | B. burgd.-IgG (ELISA) >> Anhang |
|
|
||||||||||||||||
BMSE | B. burgd.-IgM (ELISA) >> Anhang |
|
|
||||||||||||||||
BBIB | Borrelia burgdorferi Bestätigungstest |
|
siehe Befundbericht |
|
|||||||||||||||
BWGA | B. burgd. (afz.) IgG-Blot >> Anhang | ||||||||||||||||||
BWMA | B. burgd. (afz.) IgM-Blot >> Anhang | ||||||||||||||||||
BBPCLQ | Borrelien DNA-Nachweis qualitativ >> Anhang B. afzelii, B. garinii |
|
negativ |
|
|||||||||||||||
BBPCZE | Borrelien DNA-Nachweis qualitativ >> Anhang |
|
negativ |
|
|||||||||||||||
BBPCPK | Borrelien DNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
|||||||||||||||
BGLE | B. burgdorferi Liquor-Serum-Quotient IgG (Antikörper-Index IgG) beinhaltet neben dem spez. Antikörpernachweis auch die Quantifizierung von Albumin und der Immunglobuline in Liquor und Serum |
|
siehe Befundbericht |
|
|||||||||||||||
BMLE | B. burgdorferi Liquor-Serum-Quotient IgM (Antikörper-Index IgM) |
|
siehe Befundbericht |
|
|||||||||||||||
Informationen zu Überschrift Borrelia burgdorferi | |||||||||||||||||||
Allgemeines | Borrelia burgdorferi, der Erreger der Lyme-Borreliose (Erythema migrans-Borreliose) gehört zur Gattung Borrelia, die durch blutsaugende Arthropoden (Zecken, Holzbock) übertragen werden. Die Lyme-Krankheit ist eine vorwiegend in ländlichen waldreichen Gegenden endemische, meist im Sommer oder Herbst auftretende Borreliose. Die als Vektor fungierende Zecke ist in ganz Europa heimisch und regional stark unterschiedlich mit Borrelien durchseucht. Klinik: Mehrere Tage oder Wochen nach einem oft unbemerkten Zeckenbiß entwickelt sich an der Eintrittsstelle aus einer kleinen Papel oder rotem Fleck ein scharf abgegrenztes, sich allmählich vergrößerndes Erythem, das unter Aufhellung des Zentrums auf weite Bereiche der Umgebung übergreifen kann. Ebenfalls können multiple Ringerytheme an anderen Körperstellen sowie intermittierend auftretende Rezidive beobachtet werden (Erythema chronicum migrans). Weitere Symptome der Lyme-Krankheit sind Juckreiz, leicht brennende Schmerzen und uncharakteristische Allgemeinsymptome oder seltener eine Facialislähmung. Spätkomplikationen sind in Schüben auftretende akut einsetzende Arthritiden an großes Gelenken. In ca. 20% der Fälle ist als Spätmanifestation eine neurologische Symptomatik zu erwarten, wie z.B., Meningitis oder Enzephalitis. Borreliose in der Schwangerschaft: Borrelien können transplazentar auf den Fetus übertragen werden und man vermutet, daß die Infektion intrauterine Fruchtschädigungen bzw. Fruchttod verursacht. Bei Verdacht auf Infektion, auch ohne Vorliegen einer positiven Serologie, sollte Penicillin oder bei Allergien Eythromycin verabreicht werden. Das Neugeborene muß auf Zeichen einer kongenitalen Borreliosekrankheit hin untersucht werden.
|
||||||||||||||||||
Informationen zu Untersuchung BBPCPK | |||||||||||||||||||
Allgemeines | Die PCR detektiert alle humanpathogenen Spezies der Gruppe sensu lato, unabhängig vom Probenmaterial. Dazu gehören: Die gesicherten humanpathogenen Borrelienarten:
Und die "fraglich" humanpathogene Art:
Der B. burgdorferi sensu lato-Komplex umfasst mittlerweile insgesamt mehr als 20 verschiedene Arten, darunter auch viele nicht humanpathogene Arten. Auf der Basis genotypischer Analysen wurden die gesicherten humanpathogenen Borrelien in die fünf Arten B. burgdorferi sensu stricto, B. afzelii, B. garinii, B. spielmanii und B. bavariensis eingeteilt. B. valaisiana, B. lusitianiae und B. bissettiae werden als "fraglich" humanpathogen eingestuft. Spezifität: >99.% |
||||||||||||||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | ||||||
BRUCF | Brucella |
|
|
|||||
BRGE | Brucella IgG AK |
|
|
|||||
BRME | Brucella IgM AK |
|
|
|||||
BRAA | Brucellen-Agglutinations-Immunocapture-Test Abklärungstest bei reaktivem EIA |
|
|
|||||
Material | Referenzbereich | Methode * | ||||||||||||
CAMPY | Campylobacter jejuni AK |
|
||||||||||||
CAMGE | Antikörpernachweis IgG >> Anhang |
|
|
|||||||||||
CAMAE | Antikörpernachweis IgA >> Anhang |
|
|
|||||||||||
Candida | |||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||||||||||
CAPC | Candida albicans DNA-Nachweis qualitativ >> Anhang |
|
negativ |
|
|||||||||||
CANAGM | Candida albicans AK |
|
|||||||||||||
CANGE | Candida-Ak IgG KS |
|
|
||||||||||||
CANME | Cand.alb.-IgM |
|
|
||||||||||||
CANAE | Cand.alb.-IgA |
|
|
||||||||||||
XXCAN | . |
|
|||||||||||||
Informationen zu Überschrift Candida | |||||||||||||||
Allgemeines | Erhöhte AntikörperWerte sprechen für eine schon länger andauernde oder akute (mit zusätzlich positivem IgM) starke Besiedlung mit Candida albicans. Bei immunsupprimierten Patienten kann eine Antikörperantwort ausbleiben, so daß hier der Antigennachweis vorzuziehen ist. Bei Verdacht auf systemische Candidose ist eine bakteriologische Urinunteruchung zu empfehlen | ||||||||||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | |||||
CHIAK | Chikungunya-Virus |
|
|||||
CHIIG | Antikörpernachweis IgG >> Anhang |
|
|
||||
CHIIM | Antikörpernachweis IgM >> Anhang |
|
|
||||
Chlamydia | |||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||||||||||
CTRE | Chlamydia trachomatis AK |
|
|||||||||||||
CHTGE | Antikörpernachweis IgG >> Anhang |
|
|
||||||||||||
CHTAE | Antikörpernachweis IgA >> Anhang |
|
|
||||||||||||
CPCR | Chlamydia trachomatis DNA (Infektionsverdacht) Die Durchführung des Chlamydiendirektnachweises ist Kassenleistung unter folgenden Voraussetzungen: V.a. Vorliegen einer Infektion (kurativ) Screening asymptomatischer Frauen unter 25 Jahren (Empfängnisregelung) Screening asymptomatischer Frauen im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge (altersunabhängig) Schwangerschaftsabbruch |
|
siehe Befundbericht |
|
|||||||||||
CHTPSC | Chlamydia trachomatis DNA (Screeninguntersuchung) |
|
siehe Befundbericht |
|
|||||||||||
MCPCR | Chlamydia trachomatis DNA (Mutterschaftsvorsorge) |
|
siehe Befundbericht |
|
|||||||||||
CPNE | Chlamydia pneum. AK |
|
|||||||||||||
CHPGE | Antikörpernachweis IgG >> Anhang |
|
|
||||||||||||
CHPAE | Antikörpernachweis IgA >> Anhang |
|
|
||||||||||||
CLPP | Chlamydia pneumoniae DNA DNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
|||||||||||
CHPSF | Chlamydia psittacci AK |
|
|||||||||||||
CPSGF | Antikörpernachweis IgG >> Anhang |
|
|
||||||||||||
CPSAF | Antikörpernachweis IgA >> Anhang |
|
|
||||||||||||
CPSMF | Antikörpernachweis IgM >> Anhang |
|
|
||||||||||||
CSPP | Chlamydophila species DNA DNA-Nachweis qualitativ |
|
siehe Befundbericht |
|
|||||||||||
Informationen zu Überschrift Chlamydia | |||||||||||||||
Allgemeines | Chlamydien gehören zu den kleinsten Bakterien, wachsen obligat intrazellulär und werden von Mensch zu Mensch (Partnerinfektionen) oder von Tieren auf Menschen übertragen. Typisch für diese Erkrankung ist der chronisch schleichende Verlauf mit meist nur geringer Symptomatik, weshalb die Diagnose häufig nicht oder erst sehr spät gestellt wird. Vor allem die sexuell übertragenen Chlamydien sind in der westl. Welt von besonderer Bedeutung und in manchen Ländern z.Zt. die häufigste Geschlechtskrankheit. Eine Infektion führt nach 6-8 Wochen zu einer Antikörperantwort. Die wichtigsten humanpathogenen Chlamydien sind C. trachomatis, C. pneumoniae und C. psittaci. Chlamydia trachomatis: Von C. trachomatis sind inzwischen 18 Serotypen bekannt. In tropischen Ländern werden von dieser Chlamydien-Art das Trachom (durch Serovar A, B, Ba und C verursachte chronische Entzündungen der Bindehaut mit anschließenden Narbenkontrakturen der Konjunktiva und Erblindung nach 10-30 Jahren) und Lymphogranuloma venerum (durch Serovar L1-L3, in Deutschland selten, Primärläsion mit Ulcera, kaum Beschwerden, Zervizitis und Urethritis möglich, im Sekundärstadium Rötung und schmerzhafte Lymphadenitis, ingiunale Bubonenbildung mit Fieber, im Tertärstadium Fisteln, genitale Strikturen und Elephantiasis) verursacht. In unseren Breiten kommen durch Serovar D-K Einschlußkonjunktivitis, Neugeborenenkonjunktivitis, durch sexuelle Übertragung unspezifische Genitalinfekte (Partnerinfektionen) und das Urethralsyndrome vor. Infektionen bei der Frau: Das klinische Bild ist variabel und reicht von leichten Ausflußbeschwerden im Genitalbereich bis zu wechselnden Abdominalbeschwerden. Weiterhin Ursache von Urethritis, Zervizitis, Endometritis, Salpingitis (subakut), Peritonitis, Perihepatitis, Konjunktivitis. Folgezustände nach C.trachomatis-Infektionen können reaktive Arthritiden oder bei Frauen Infertilität oder Extrauteringravidität sein. Infektionen in der Schwangerschaft: Die genitale Chlamydieninfektion durch C.trachomatis Serotyp D-K stellt die häufigste sexuell übertragbare STD bei Frauen im Alter von 15-25 dar. Ein besonderes Problem ist dabei die Chlamydiencervizitis in der Schwangerschaft, deren Häufigkeit mit etwa 5% angegeben wird. Frühgeburtsrisiko und neonatale Infektion des Kindes bei der Passage durch den infizierten Geburtskanal können als Folgen auftreten (s.u.). Bei positivem Testausfall soll möglichst bald, aber nicht vor Abschluß der 14. SSW eine Behandlung mit Makroliden, z.B. Erythromycin-Äthylsuccinat oral 4x500 mg als Therapie der Wahl über 10 Tage durchgeführt werden. Damit wird über die Sanierung der Geburtswege eine Infektion sub partu verhindert. Eine Partnerbehandlung ist wie bei allen STD unbedingt notwendig, ohne daß hierfür eine Testung des Partners vorausgesetzt wird. Infektionen des Neugeborenen: Etwa 20-40 % der Kinder von Schwangeren mit einer Chlamydienzervizitis entwickeln ohne Therapie eine Konjunktivitis, die auch chronisch werden kann, und bis zu 20 % eine Pneumonie, Pharyngitis oder Otitis media, die wegen der Symptomarmut oft nicht erkannt wird und zu Gedeihstörungen bzw. Folgeschäden führen kann. Das Infektionsrisiko bei Vaginalgeburt liegt über 50 %, wobei die Hälfte der Infektionen bem Neugeborenen asymptomatisch verlaufen. Ein Screening auf Chlamydien am Muttermund bei Schwangeren wird empfohlen. Infektionen beim Mann: Beim Mann beginnt die Chlamydieninfektion oft mit einer Urethritis mit leichtem eitrigen Ausfluß. Prostatitis, Epididymitis, Proktitis und möglicher Befall des Keimepithels sind die Folge. Chlamydia psittaci: Erreger der Ornithose (syn. Psittakose, Papageienkrankheit), seltene Erkrankung, welcher überwiegend durch Staub von Vögeln (mehr als 130 Arten) und anderen Tieren übertragen wird. Wichtig sind vor allem Geflügel (Enten, Truthähne). Meist imponiert das Krankheitsbild mit rezidivierenden atypischen Pneumonieverläufen. Von Bedeutung sind ebenso berufsbedingte Infektionen, so z.B. bei Ziervogelzüchtern oder unter Beschäftigten in Geflügelschlachthöfen. Chlamydia pneumoniae: Seit 1989 als dritte Chlamydien-Art anerkannt, (TWAR-Stämme) verursacht meist milde respiratorische Infekte wie z.B. Bronchitiden, Neugeborenenpneumonien oder atypische Pneumonien. Assoziationen mit anderen Krankheiten wurden beschrieben: Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen, Erythema nodosum, Sarkoidose, Myokarditis, KHK, Herzinfarkt. Bei der Durchseuchung der Normalbevölkerung in Deutschland liegt die Prävalenz von C.pneumoniae-Antikörpern ca. 10-fach höher als die von C.trachomatis, C.psittaci-Antikörper. |
||||||||||||||
Informationen zu Untersuchung CPCR | |||||||||||||||
Indikation | Differentialdiagnose bei Urogenitalinfekt, rezidivierende Urogenitalinfekte, unklare Konjunktivitis, respiratorische Infekte, V.a. atypische Pneumonie, Ursachenabklärung arteriosklerotischer Plaques | ||||||||||||||
Präanalytik / Probenvorbereitung |
für diese Untersuchung sind verschiedene Materialien möglich: • Punktate, Ejakulate, respiratorische oder andere Sekrete: in ein steriles Universalröhrchen füllen. Es dürfen in den Transportgefäßen keine Zusätze verwendet werden (keine Glasgefäße verwenden, kein Uricult verwenden); • Gewebe (von Op.): Transportgefäß PCR-Untersuchung allgemein; Hinweise: Am selben Tag ungekühlt dem Laborboten mitgeben, oder maximal 2 Tage im Kühlschrank bei 4°C aufbewahren. Bei längerer Lagerung sollte das Material tiefgefroren und in diesem Zustand (ohne Kühlbehälter, aber in Plastikbeuteln verpackt) dem Boten mitgegeben werden. |
||||||||||||||
Informationen zu Untersuchung CHTPSC | |||||||||||||||
Allgemeines | präventive Screeninguntersuchung | ||||||||||||||
Präanalytik / Probenvorbereitung |
Der/die Patient(in) darf in den vorangegangenen 2 Stunden nicht uriniert haben. Es werden mindestens 10 ml Urin Erststrahlurin benötigt. Steriles Gefäß (Urinmonovette) verwenden. Bitte keine grünen Urinmonovetten mit Borsäure verwenden! | ||||||||||||||
Informationen zu Untersuchung CLPP | |||||||||||||||
Indikation | respiratorische Infekte, V.a. atypische Pneumonie | ||||||||||||||
Präanalytik / Probenvorbereitung |
Rachenabstriche: Transportgefäß PCR-Untersuchung allgemein Bronchiallavage: im sterilen Gefäß |
||||||||||||||
Schlüsselw. | Chlamydophila pneumoniae | ||||||||||||||
Informationen zu Untersuchung CSPP | |||||||||||||||
Allgemeines | Erfasst C. abortus, C. caviae, C. felis, C. psittaci. | ||||||||||||||
Schlüsselw. | Zoonose, Aborterreger, Chlamydien, Enzootische Bronchopneumonie, Meldepflicht | ||||||||||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
TEAK | Clostridium tetani (Tetanus) |
|
|
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Allgemeines | Die Diagnose eines Tetanus wird aufgrund des typischen klinischen Befundes gestellt. Eine Erkrankung ist unwahrscheinlich, wenn eine vollständige Grundimmunisierung vorliegt und fristgemäße Auffrischimpfungen durchgeführt wurden. Zur Absicherung der Diagnose kann ein Toxinnachweis mittels Neutralisatonstest im Tierversuch unter Verwendung von Wundmaterial oder Serum des Patienten durchgeführt werden. Diese Form der Diagnostik erfordert eine strenge Indikationstellung, eine „Ausschlussdiagnostik“ ist zu vermeiden. Der kulturelle Erregernachweis gelingt meist nicht. Der Nachweis von spezifischen Antikörpern ist für die Diagnose der Infektion ohne Bedeutung, eine Prüfung auf ausreichende Mengen an schützenden Antikörpern (nach Impfung) mittels ELISA ist möglich. Präventive Maßnahmen: Zur Prophylaxe des Tetanus ist die aktive Immunisierung die Methode der Wahl. Entsprechend den Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut sollte bei allen Säuglingen nach Vollendung des 2. Lebensmonats eine aktive Immunisierung (in Kombination mit anderen Impfstoffen) begonnen und dann gemäß Impfkalender vervollständigt werden. Weiterhin ist eine Impfung bei allen Personen mit fehlender oder unvollständiger Grundimmunisierung indiziert oder wenn die letzte Impfung der Grundimmunisierung oder die letzte Auffrischimpfung länger als 10 Jahre zurückliegt. |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | ||||||||||||||||||||||||||
DIAK | Corynebacterium diphteriae (Diphtherie) Nachweis des Antitoxins |
|
|
|
||||||||||||||||||||||||
Allgemeines | Eine Diphtherie- oder Tetanusinfektion kann serologisch nicht diagnostiziert werden. Der Nachweis von IgG-Antikörper gegen Diphtherie- und Tetanustoxoid gibt lediglich Aufschluss über die Immunität nach Impfung. Die Grundimmunisierung umfasst die Primovakzination und Auffrischimpfungen (Kombinationsimpfstoffe: Td, Tdap, Tdap-IPV) entsprechend den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut. Nach der Impfung mit dem Diphtherie-Impfstoff (Totimpfstoff) produziert der menschliche Körper messbare Antikörper gegen das Diphtherietoxoid, es kommt also zu einer aktiven Immunisierung. Anzahl und Zeitpunkt der verabreichten Impfdosen sowie das Intervall seit der letzten Dosis beeinflussen die IgG-Konzentration gegen Diphtherietoxoid. |
|||||||||||||||||||||||||||
Coxiella | |||||||||||||||||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||||||||||||||||||||||||
CO1GE | Coxiella burnetii IgG-Phase I |
|
|
|
|||||||||||||||||||||||||
COXPCR | Coxiella burnetii (PCR) |
|
siehe Befundbericht |
|
|||||||||||||||||||||||||
Informationen zu Überschrift Coxiella | |||||||||||||||||||||||||||||
Allgemeines | Das gramnegative Bakterium Coxiella burnetii gehört zu den Rickettsien, die in der mikrobiologischen Taxonomie eine Sonderstellung aufgrund ihrer biologischen und pathologischen Eigenschaften besitzen. Coxiella burnetii ist hochkontagiös, der Erreger tritt weltweit auf, auch in Deutschland werden kleine Epidemien beobachtet. Der Mensch infiziert sich unter normalen Umständen nur von Haustieren. Symptomlos erkrankte Rinder, Schafe oder Ziegen scheiden die Erreger in großer Zahl mit Kot, Urin, Milch oder anderen Exkrementen aus, vor allem nach Aborten. Der Erreger bleibt in getrockneten Materialien monatelang infektiös. Der Mensch infiziert sich durch Einatmen der erregerhaltigen Staubes, ein direkter Kontakt zu Tieren ist daher nicht notwendig (Ansteckung durch infizierte Wolle möglich). Die Krankheit hinterläßt eine lebenslange Immunität und ist bei Erkrankung nach IfSG meldepflichtig. Klinik des Q-Fiebers: Das Q-Fieber (Query-Fieber) verläuft meist unter dem Bild einer atypischen Pneumonie, begleitet von heftigen Kopf- und Gliederschmerzen ohne Exanthem. Die Inkubationszeit beträgt durchschnittlich 29 Tage, die Dauer der unkomplizierten Erkrankung 9-14 Tage. Alle Organe können befallen sein, die Prognose ist im allgemeinen gut. Als seltene Komplikationen mit Manifestationen erst Jahre nach akuten Infekten können Endokarditis (Q-Fieber-Endokarditis) oder Thrombophlebitis auftreten. Schwangerschaft: Bei Schwangeren ist das Risiko für Komplikationen (Abort, bzw. Frühgeburt) als Folge von Q-Fieber im Wesentlichen davon abhängig, in welchem Stadium der Schwangerschaft die Infektion erfolgte. Im ersten Trimenon ist die Aborthäufigkeit hoch, im späteren Verlauf geringer. Nach Beendigung der Schwangerschaft sollten die Frauen auf eine chronische Infektion getestet werden (serologische Verlaufskontrolle). Frauen mit akuter Q-Fieber-Infektion wird vom Stillen abgeraten, unabhängig, ob sie prophylaktisch behandelt wurden oder nicht, da Coxiella burnetii in die Muttermilch übertreten kann. Diagnostik: Wichtigster Parameter zur Früherkennung akuter Q-Fieber Erkrankungen ist anti-Phase 2-IgM, bei chronischen Krankheitsbildern ist anti-Phase 1-IgG der Leitparameter. Starke IgM-Titeranstiege bzw. hohe IgM-Spiegel, die gegen Phase 1-Antigene gerichtet sind, weisen auf eine Endokarditis hin. Hohe anti-Phase 1- und Phase 2-IgG-Titer sind ebenfalls diagnostisch signifikant für chronisch verlaufende Infektionen. Anti-Phase 1-IgM-Aktivitäten fallen meist schwach aus.
- keine + niedrig ++ mäßig +++ hoch |
||||||||||||||||||||||||||||
Informationen zu Untersuchung CO1GE | |||||||||||||||||||||||||||||
Indikation | zum Ausschluss oder Nachweis einer Chronifizierung eines Q-Fiebers; Bestimmung ist nur bei positivem Coxiella burnetii-IgG-Ak (Phase 2) sinnvoll. | ||||||||||||||||||||||||||||
Informationen zu Untersuchung COXPCR | |||||||||||||||||||||||||||||
Präanalytik / Probenvorbereitung |
Mögliche Materialien sind: BAL, Sputum, Sekret, Punktat, Liquor, EDTA-Vollblut, Abstriche Im Falle von ETDA Blut benötigen wir ein separat entnommenes EDTA-Röhrchen. Dieses darf bis zur Untersuchung nicht geöffnet werden. |
||||||||||||||||||||||||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | ||||||||||||
COXE | Coxsackie-Virus AK |
|
||||||||||||
COGE | Coxsackie-IgG-AK >> Anhang |
|
|
|||||||||||
COME | Coxsackie-IgM-AK >> Anhang |
|
|
|||||||||||
Cryptococcus neoformans | ||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||
KRYP | Cryptococcus neoformans Antigennachweis |
|
|
|
||||
KRYL | Cryptococcus neoformans Agglutination |
|
|
|
||||
KRYLPC | Cryptococcus neoformans DNA-Nachweis qualitativ |
|
siehe Befundbericht |
|
||||
Informationen zu Überschrift Cryptococcus neoformans | ||||||||
Allgemeines | Cryptococcus neoformans ist der wichtigste Erreger der Kryptokokkose, einer opportunistischen Infektion, die fast immer bei Patienten mit massiver Immunschwäche auftritt. So gehört die Kryptokokkose zu den wichtigsten AIDS-definierenden Erkrankungen. C. neoformans ist ein hefeähnlicher, bekapselter Pilz mit weltweiter Verbreitung. Bei Menschen mit Abwehrschwäche kann es bei einer Infektion mit C. neoformans zu einem Befall der Meningen und eventuell des Hirnparenchyms und in Folge zu einer Kryptokokkenmeningitis bzw. -meningoenzephalitis kommen. Eine Kryptokokkose durch C. neoformans ist für immunsupprimierte Menschen immer lebensbedrohlich: unbehandelt verläuft sie meist letal und selbst bei einer adequaten Behandlung beträgt die Mortalität bei HIV-Patienten fast 20%. |
|||||||
Informationen zu Untersuchung KRYL | ||||||||
Schlüsselw. | Cryptococcus, Kryptokokkose, systemische Pilzinfektion | |||||||
Cytomegalie-Virus (CMV) | |||||||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||||||||||||||
CAVGE | CMV-IgG-Avidität |
|
|
|
|||||||||||||||
CMVGW | CMV-IgG-Blot Zusatztest zur Eingrenzung des Infektionszeitpunktes bei pos. CMV-IgM und niedriger/intermediärer CMV-IgG-Avidität. Zur aussagekräftigeren Beurteilung sollte der CMV-IgM-Blot nur zusammen mit CMV-IgG-Blot angefordert werden. |
|
siehe Befundbericht |
|
|||||||||||||||
CMVAVW | CMV-IgG-Avidität (Blot) sinnvolle Zusatzuntersuchung zu CMV-IgG-Blot, nur zusammen mit CMV-IgG-Blot bestimmbar |
|
siehe Befundbericht |
|
|||||||||||||||
CMVP | CMV DNA-Nachweis |
|
negativ |
|
|||||||||||||||
CMVH | CMV DNA-Nachweis |
|
negativ |
|
|||||||||||||||
CMVPLQ | CMV DNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
|||||||||||||||
CMVQ | CMV DNA-Nachweis, quant. (CMV Viruslast) |
|
siehe Befundbericht |
|
|||||||||||||||
CMVGAI | Liquor-Serum-Quotient CMV IgG (CMV IgG Antikörper-Index) beinhaltet neben dem spez. Antikörpernachweis auch die Quantifizierung von Albumin und der Immunglobuline in Liquor und Serum |
|
|
|
|||||||||||||||
CMVMAI | Liquor-Serum-Quotient CMV IgM (CMV IgM Antikörper-Index) |
|
|
|
|||||||||||||||
Informationen zu Überschrift Cytomegalie-Virus | |||||||||||||||||||
Allgemeines | Cytomegalievirus (Riesenzellvirus) gehört zu der Familie der Herpes viridiae und ist ein DNA-Virus. Das Virus ist weltweit verbreitet, etwa 90% der Bevölkerung in der BRD sind durchseucht. Bei Gesunden verläuft die Infektion nach einer Inkubationszeit von 20-30 Tagen meist ohne klinische Symptome. Risikogruppe: Immunsuppressiv behandelte Patienten, AIDS-, Transplantations- oder Malignom-Patienten, Hämodialysepatienten; es kann zu einer Reaktivierung bzw. schwerer generalisierter Infektion mit interstitieller Pneumonie, Encephalitis, Lymphknotenschwellung und Fieber mit letalem Ausgang führen. Die Ausscheidung des Virus erfolgt über den Nasen-Rachen-Raum und den Urogenitaltrakt (Urin). Zu erwähnen ist auch der Befall der Mesangialzellen bei Nierentransplantierten mit konsekutiver Transplantatabstoßung. Bei Pflegepersonal ist die Bestimmung des Antikörperstatus zu empfehlen. Schwangerschaft: Mit der diaplazentaren Übertragung, welche während der ganzen Schwangerschaft möglich ist (Primärinfektion häufig im 1.-2. Trimenon, im 3. Trimenon seltener), gehört das Cytomegalievirus zu den am häufigsten intrauterin auf den Föten übertragenen Erregern, es kommt in 10% der Fälle zu teilweise schweren Mißbildungen. Kongenitale hämatogen intrauterin erworbene Infektion des Feten: primäre Infektion der seronegativen Mutter kurz vor oder während der Schwangerschaft, oder Reaktivierung einer vor der Schwangerschaft erworbenen mütterlichen Infektion. Nahezu 100% der gebärfähigen Frauen sind seropositiv, ca. 1% der Neugeborenen können intrauterin infiziert werden. Von den infizierten Neugeborenen sind 90% bei Geburt gesund. Kommt es nicht zum Abort, haben ca. 5% der Neugeborenen leichte, sich rückbildende Symptome, 5% entwickeln schwere bleibende ZNS-Symptome. Bei einigen intrauterin infizierten Neugeborenen, die nach der Geburt gesund erscheinen, können sich Spätschäden entwickeln (Gehörschäden, Entwicklungsstörungen, geistige Retardierung). Pathologisches Sonogramm im 2.-3. Trimenon mit Polyhydramnie, Aszites, Hepatosplenomegalie oder Mikrocephalie lassen ein Zytomegalie-Infektion stark vermuten. Perinatal erworbene Infektion des Feten: Infektion bei Passage durch den infizierten Geburtskanal oder durch virushaltige Muttermilch. Die Infektion verläuft im allgemeinen asymptomatisch. Schwere klinische Erscheinungen können auch nach nicht-CMV-freien Austauschtransfusionen bei Frühgeburten entstehen. Im Zusammenhang mit einer Infektion stehen hohe IgG-Antikörpertiter, IgM-Antikörper können noch fehlen. Ein Nachweis von CMV im Urin ist zu empfehlen. CMV-verdächtige Neugeborene sollten von anderen Schwangeren isoliert werden. |
||||||||||||||||||
Informationen zu Untersuchung CAVGE | |||||||||||||||||||
Allgemeines | Der CMV-IgG-Avititätstest dienst als Zusatztest zur Eingrenzung des Infektionszeitpunktes. Eingeschränkte Beurteilbarkeit besteht bei Immunsuppression. Eine niedrige Avidität deutet auf noch unreife untransformierte CMV-IgG-Antikörper hin, eine aktive CMV-Infektion (Primärinfektion, Reaktivierung) innerhalb der letzten 4 Wochen ist wahrscheinlich, insbesondere bei gleichzeitig nachweisbaren CMV-IgM-Ak. Je länger der Infektionszeitpunkt zurückliegt, umso reifer und umso spezifischer ist das CMV-IgG transformiert, damit mehr abgestimmt und gebunden an das CMV-Viruspartikel. Es besteht hohe Avidität. |
||||||||||||||||||
Indikation | Clarifying onset of infection (only together with CMV-IgG blot). | ||||||||||||||||||
Informationen zu Untersuchung CMVGW | |||||||||||||||||||
Allgemeines | Zusatztest zur Eingrenzung des Infektionszeitpunktes bei pos. CMV-IgM und niedriger/intermediärer CMV-IgG-Avidität. Zur aussagekräftigeren Beurteilung sollte der CMV-IgM-Blot nur zusammen mit CMV-IgG-Blot angefordert werden. | ||||||||||||||||||
Informationen zu Untersuchung CMVP | |||||||||||||||||||
Indikation | V.a. frische oder reaktivierte Infektion | ||||||||||||||||||
Präanalytik / Probenvorbereitung |
Folgende Materialien sind für die Untersuchung zugelassen: Blut: EDTA-Monovette Rachenabstrich: Transportgefäß für PCR-Untersuchungen allgemein mit rotem Schraubverschluß Urin: 10 ml Mittelstrahlurin, steriles Urinröhrchen ohne Zusätze Fruchtwasser: im sterilen Entnahmegefäß Chorionzotten: im sterilen Entnahmegefäß Stuhl: im Stuhlrörchen (eine bohnengroße Menge ist ausreichend). Diese Untersuchung ist nur unter bestimmten klinischen Bedingungen sinnvoll: Immunsuppression, gastrointestinale Ulcerationen, Bauchschmerzen. |
||||||||||||||||||
Bewertung | Ein positiver Erregernachweis spricht für eine Virämie bei akuter Infektion. | ||||||||||||||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | ||||||||||||
DEAK | Dengue-Fieber-Virus |
|
||||||||||||
DENAG | Dengue-Virus-Ag (EIT) * >> Anhang |
|
|
|||||||||||
DENGE | Dengue-Virus IgG AK >> Anhang |
|
|
|||||||||||
DENME | Dengue-Virus IgM AK >> Anhang |
|
|
|||||||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | |||||
ECHI | Echinococcus (Hunde-, Fuchsbandwurm) |
|
|||||
ECHA | Echinococcus AK >> Anhang E. granulosus und E. multilocularis |
|
|
||||
ECEL | Echinococcus multilocularis (Em2plus) |
|
|
||||
Ehrlichia | |||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||
EHRLB | Anaplasma phagocytophilum (Ehrlichia) |
|
|||||
HGEG | Ehrlichien Antikörpernachweis IgG >> Anhang |
|
|
||||
HGEM | Ehrlichien Antikörpernachweis IgM >> Anhang |
|
|
||||
EHRPCR | Anaplasma DNA qualitativ (Ehrlichia species) >> Anhang |
|
negativ |
|
|||
EHRPZE | Anaplasma DNA qualitativ (Ehrlichia species) |
|
negativ |
|
|||
Informationen zu Überschrift Ehrlichia | |||||||
Allgemeines | Die Ehrlichiose wird durch kokkoide gramnegative Ehrlichia-Bakterien aus der Familie der Rickettsien verursacht. Die Übertragung geschieht durch einen Zeckenstich des gemeinen Holzbocks (Ixodes ricinus). Die Vektoren können gleichzeitig Borrelia burgdorferi oder Babesia microti beherbergen und übertragen. Von den bisher bekannten neun Ehrlichien-Arten sind zwei für den Menschen virulent und verursachen das Krankheitsbild der humanen granulozytären Ehrlichiose (HGE): 1. Ehrlichia sennetsu: Sennetsufieber in Japan, 2. Ehrlichia chaffeensis canis: Nordamerika (Georgia, Missouri, Oklahoma). Die Dauer der Inkubation ist wahrscheinlich 1-3 Wochen. Bei diesem Krankheitsbild dringen die Erreger in die Leukozyten (neutrophile und eosinophile Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten) und vermehren sich dort in den Phagosomen. Dazu entwickelt sich eine mehr oder weniger starke Thrombozytopenie. Außerdem hat die Infektion eine ausgeprägte immunsupprimierende Wirkung, was zum vermehrten Auftreten von anderen infektionsbedingten Krankheiten (vor allem des Atmungsapparates) führen kann, deren Symptomatik das klinische Bild beherrschen kann. Symptomatik: Das Sennetsu-Fieber in Japan beginnt meist sehr plötzlich mit Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, Halsschmerzen und Schlaflosigkeit. Häufig besteht eine generalisierte, leicht schmerzhafte Lymphadenopathie, insbesondere sind die retroaurikulären und posterioren zervikalen Lymphknoten betroffen. Die Krankheit verläuft gutartig. Die in den USA beschriebenen Krankheitsbilder umfassen ein Spektrum von milden Verläufen bis hin zu schwersten, selten auch letal endenden Erkrankungsformen. Das Krankheitsbild ähnelt sehr dem Rocky Mountain Spotted Fever. Die Patienten beklagen Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Husten, Übelkeit und Appetitlosigkeit. Im Gegensatz zum RMSF wird nur selten ein Exanthem beobachtet. Meist findet sich eine deutliche Leuko- und Thrombopenie. Selten kommt es unter dem klinischen Bild eines Nierenversagens, einer Enzephalopathie oder eines ARDS zum exitus letalis. Ehrlichiosen kommen u.a. auch im Tierreich bei Ziegen, Schafen, Pferden und Hunden vor. Bei Kälber verläuft die Infektion milder mit nachfolgender Immunität. Die Erstinfektion älterer Rinder kann deutliche Krankheitserscheinungen hervorrufen (Weidefieber, „tick-borne fever“, durch Ehrlichia phagozytophilia). Nach dem Überstehen der klinischen Phase können infizierte Rinder den Erreger über Jahre beherbergen. |
||||||
Entamoeba | ||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||
AMIF | Amöben IgG AK (Entamoeba histolytica) |
|
|
|
||||
EHIPCR | Entam. histolytica |
|
siehe Befundbericht |
|
||||
AMAG | Entamoeba histolytica Antigennachweis |
|
siehe Befundbericht |
|
||||
Informationen zu Untersuchung AMIF | ||||||||
Allgemeines | Bei der invasiven Amoebiasis kommt es in der Regel zur Stimulation des Immunsystems und damit zur Bildung von Antikörpern. Ein Antikörpernachweis gelingt bei extraintestinaler Amöbiasis in bis zu 95% der Fälle; beim Amöbenleberabszeß sind mögliche Antikörper erst 1-2 Wochen nach klinischer Manifestation nachweisbar. Bei nicht-invasiven Infektionen ist in der Regel keine systemische Immunantwort nachzuweisen. | |||||||
Indikation | V.a. invasive Amöbiasis, Leberabszess, blutiger Durchfall | |||||||
Schlüsselw. | Amöbenruhr, Entamoeba histolytica | |||||||
Informationen zu Untersuchung EHIPCR | ||||||||
Allgemeines | Amöben gehören zu der Parasitengruppe der Protozoen (Rhizopoden). Entamoeba histolytica wird als Zyste fäkal-oral aufgenommen aus kontaminierten Nahrungsmitteln, Trink- oder Badewasser. Die Inkubationszeit beträgt 1 Woche bis zu mehreren Jahren. Der Amoebeninfizierte kann infektiöse Zysten (Minutaformen) ausscheiden, ist jedoch selbst nicht immer krank. Die Infektion besteht u.U. jahrelang, spontanes Erlöschen oder Ausbruch der Erkrankung ist möglich mit Auftreten der aggressiveren Magnaform (Gewebsform) im Stuhl. Das klinische Bild imponiert mit blutigen Diarrhoen, Darmgeschwüren, Opstipationen, Koliken, Dysenterie-Syndromen, extraintestinaler Amoebiasis oder Leberabszeßbildung. Die übrigen Amöbenarten (E. coli, E. bütschlii, Endolimax nana, E. hartmanni, Dientamoeba fragilis) besiedeln ebenfalls den Darm und sind im Stuhl nachweisbar, rufen jedoch keine Krankheitsbilder hervor. |
|||||||
Indikation | V.a. Infektion mit Entamoeba histolytica, insbesondere Leberabszess nach Aufenthalt in Endemiegebiet (Tropen, Subtropen), Abklärung bei Nachweis von Blut im Stuhl | |||||||
Informationen zu Untersuchung AMAG | ||||||||
Indikation | V.a. Amöbiasis | |||||||
Schlüsselw. | Amöbenruhr | |||||||
Enteroviren | |||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||||||||
ENTV | Enteroviren |
|
|
||||||||||
ENTGE | Enteroviren IgG AK >> Anhang Erfasst werden Antikörper gegen Coxsackie-A/B-, ECHO- und Enteroviren Typ 68-71. |
|
|||||||||||
ENTME | Enteroviren IgM AK >> Anhang |
|
|||||||||||
ENTP | Enteroviren RNA-Nachweis qualitativ Die PCR erfasst Echo-, Coxsackie-, Polio- und Rhino-Viren. |
|
negativ |
|
|||||||||
ENTPLQ | Enteroviren RNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
|||||||||
ENTPST | Enteroviren RNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
|||||||||
Informationen zu Überschrift Enteroviren | |||||||||||||
Allgemeines | Enteroviren sind eine heterogene Gruppe kleiner RNA-Viren. Die bekanntesten Vertreter der Enteroviren sind Coxsackie–Viren (Erkältungen, Konjunktivitis, Meningitis), ECHO-Viren (Sommergrippe, Durchfall) und Polio-Viren (Poliomyelitis) Enteroviren werden fäkal-oral aufgenommen, vermehren sich hauptsächlich lokal in der Darmschleimhaut und werden zunächst über den Rachen oder später mit dem Stuhl ausgeschieden. Die Übertragung von Mensch zu Mensch findet vornehmlich durch kontaminierte Hände statt. Die Inkubationszeit ist sehr unterschiedlich und beträgt z.B. für die hämorrhagische Konjunktivitis 12-72 Stunden, beim Poliovirus bis zu 14 Tage. Klinische Symptome: Da Enteroviren zu 90-95% asymptomatische Infektionen verursachen, werden sie im Allgemeinen als weniger wichtige Erreger eingestuft, die im Vergleich zu anderen scheinbar schwerwiegenderen Virusinfektionen keiner weiteren intensivierten Untersuchung bedürfen. Jedoch sind Enteroviren Erreger einer Reihe klinisch relevanter Erkrankungen. Dazu gehören u.a.: Aseptische Meningitis, Herpangina, Hand-Fuß-Mund-Krankheit, Hämorrhagische Konjunktivitis, Erkrankungen der Atemwege (Sommergrippe, Pharyngitis, Pneumonie), Erkrankungen innerer Organe (Perikarditis, Myokarditis, Pleurodynie). Obwohl es keine strenge Korrelation von Enterovirusserotyp zu einem spezifischen Erkrankungsbild gibt, werden Echoviren besonders häufig bei aseptischen Meningitiden nachgewiesen. Myo-und Perikarditis werden vorwiegend von Coxsackie-B-Viren verursacht. Mittlerweile gibt es auch Hinweise, dass Enteroviren chronisch Erkrankungen wie dilatative Kardiomyopathie, Diabetes mellitus Typ I oder das chronische Fatigue Syndrom verursachen bzw. zu deren Entstehung beitragen können. Insgesamt verursachen Enteroviren ca. 80% aller aseptischen Meningitiden/Enzephalitiden. |
||||||||||||
Informationen zu Untersuchung ENTP | |||||||||||||
Präanalytik / Probenvorbereitung |
alternatives Material: Serum, EDTA-Blut, Bläscheninhalt, Rachenspülwasser (auch im Rahmen des Neonatalscreenings) | ||||||||||||
Schlüsselw. | Coxsackie, Echovirus, Poliovirus, Rhinovirus | ||||||||||||
Informationen zu Untersuchung ENTPLQ | |||||||||||||
Schlüsselw. | Echo Coxsackie Polio Rhino | ||||||||||||
Informationen zu Untersuchung ENTPST | |||||||||||||
Schlüsselw. | Echo Coxsackie Polio Rhino | ||||||||||||
Epstein-Barr-Virus (EBV) | ||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||||
EBSE | EBV-AK |
|
||||||||||||
EBGSE | EBV-IgG-AK >> Anhang Mischtest, der IgG-Antikörper gegen VCA, EA und EBNA-1 erfasst. |
|
|
|||||||||||
EBMSE | EBV-IgM-AK >> Anhang |
|
|
|||||||||||
EBNAE | EBNA 1-IgG-AK Einzeltest, der nur IgG-AK gegen EBNA-1 erfasst. Zur weiteren Differenzierung bei positivem IgG im globalen EBV-ELISA. |
|
|
|||||||||||
EBIBF | EBV-AK Spezifizierung |
|
siehe Befundbericht |
|||||||||||
EWIGF | EBV-IgG-Immunoblot Aufschlüsselung der verschiedenen Antikörperspezifitäten. Zur weiteren Abklärung eines positiven EIA-Ergebnisses. |
|
||||||||||||
EWIMF | EBV-IgM-Immunoblot |
|
||||||||||||
EBVP | EBV DNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
||||||||||
EBVPLQ | EBV DNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
||||||||||
Informationen zu Überschrift Epstein-Barr-Virus | ||||||||||||||
Allgemeines | Synonyma: Morbus Pfeiffer, Pfeiffersches Drüsenfieber, "Kissing-Disease", Kußkrankheit, Studentenkrankheit, "K.O."-Virus, Mononukleose. Das Epstein-Barr-Virus gehört zu den Herpesviridae (DNA-Virus), wird durch Tröpfcheninfektion übertragen und tritt meist im Schul- und jungen Erwachsenenalter auf. Es persistiert lebenslang im Organismus, Assoziationen mit dem Fibromyalgie-Syndrom, dem afrikanischen Burkitt-Lymphom und dem nasopharyngealen Karzinom gelten als erwiesen. Die Durchseuchung der Bevölkerung bis zum 30. Lebensjahr beträgt ca. 60%. Nach einer Inkubationszeit von 10-14 Tagen, die auch einige Wochen betragen kann, sind Fieber, Abgeschlagenheit, Halsschmerzen, zervikale Lymphadenitis, exudative Pharyngotonsillitis mit weißlichen Belegen, Hepatosplenomegalie, Monozytose mit atypischen Lymphozyten und ferner Ikterus oder Exanthem zu beobachten. Wegen frühzeitiger Durchseuchung im Kindesalter verläuft die Infektion meist milde oder subklinisch. Schwere Krankheitsverläufe entwickeln sich bei immunsupprimierten Patienten oder bei Kindern mit angeborenem Immundefekt. In seltenen Fällen nimmt die Infektion einen chronischen Verlauf und wird dann als chronische Mononukleose bezeichnet. Als führende Symptome werden rekurrierendes Fieber, reaktive Adenopathie und Hepatosplenomegalie, Uveitis, Pneumonitis und Polyneuropathie beschrieben. Der Verlauf der Erkrankung ist selbstlimitierend und bedarf keiner virostatischen Behandlung. Eine begleitende antibiotische Behandlung ist nur im Falle einer superinfizierten Tonsillitis in Erwägung zu ziehen, wobei Ampicillin und Amoxycillin kontraindiziert sind, da hierdurch regelmäßig ein Exanthem („Rush“) induziert wird. Eine Isolierung der Patienten ist in der Regel nicht erforderlich. Aufgrund der hohen Durchseuchung mit EBV im Erwachsenenalter ist eine primäre Infektion schwangerer Frauen selten. Eine pränatale Infektion durch Reaktivierung einer latenten EBV-Infektion wurde bis heute nicht berichtet. Seltene Komplikationen: • Hämatologie: hämolytische Anämie, Granulozytopenie, aplastische Anämie, thrombozytopenische Purpura; • Neurologie: Meningoenzephalitis, transversale Myelitis, Guillain-Barré-Syndrom, Neuritis nervi optici, • Polyradikulitis; Herz: Myokarditis, Perikarditis; • Atemwege: Larynxobstruktion, Streptokokkenpharyngitis, Pneumonie, Nasopharynxkarzinom; • Haut: Ampicillin-Rush, Vaskulitis, Kälteurtikaria, Haarzell-Leukoplakie; • Niere: interstitielle Nephritis, Glomerulonephritis; • Leber: Hepatitis, Lebernekrose; • Milz: Milzruptur; • Augen: Keratitis, Dakrozystitis, Konjunktivitis; Immunologie: Hypo/Hypergammmaglobulinämie, lymphoproliferatives Syndrom Weitere Parameter: Im Differentialblutbild Leukozytose mit 40-90% mononukleären Zellen und lymphozytären Reizformen, meist GOT, GPT, γ-GT erhöht. Der serologische Antikörpernachweis dient zur Bestätigung der Verdachtsdiagnose Mononukleose und zur Vermeidung einer unnötigen antibiotischen Therapie mit ihren negativen Nebenwirkungen (z.B. Exanthembildung). |
|||||||||||||
Informationen zu Untersuchung EBVP | ||||||||||||||
Allgemeines | Die Untersuchung mittels PCR erlaubt den direkten Nachweis der DNA-Sequenz des Epstein-Barr-Virus-Genoms. | |||||||||||||
Indikation | V.a. akute Reaktivierung einer chronischen EBV-Infektion. | |||||||||||||
Bewertung | Latente EBV Infektionen können positive PCR-Ergenisse im Rachenabstrich oder Sputum hervorbringen ohne klinische Symptome. | |||||||||||||
Schlüsselw. | Mononukleose Epstein Barr Pfeiffer | |||||||||||||
Informationen zu Untersuchung EBVPLQ | ||||||||||||||
Schlüsselw. | Mononukleose Epstein Barr Pfeiffer | |||||||||||||
Filarien | ||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||
FILA | Filariose-IgG-EIA |
|
|
|
||||
FIWB | Filariose-Westernblot |
|
|
|||||
Informationen zu Überschrift Filarien | ||||||||
Allgemeines | Zu den Filarien (Fadenwürmer, Nematoden) zählen die adulten Formen und die Larvenstadien (Mikrofilarien). Die wichtigsten menschenpathogenen Filarien sind Wuchereria bancrofti (Erreger der lymphatischen Filariose), Loa loa (Loiasis, Kalabarschwellung), Brugia malayi und Onchocerca volvulus (Erreger der Onchozerkose oder Flußblindheit). Als Überträger gelten Mücken oder Bremsen. Klinische Symptome nach langen Inkubationszeiten (bis zu einem Jahr) manifestieren sich in rezidivierenden Lymphadenitiden mit Bindegewebsschwellungen (im Extremfall Elephantiasis der unteren Extremitäten). Dringen Mikrofilarien in die Kornea oder vordere Augenkammer ein, rufen sie eine Keratitis und Iridozyklitis mit Visusminderung und späterer Erblindung hervor (O. volvulus). Bei hoher Parasitendichte können Mikrofilarien im Blutausstrich oder im Dicken Tropfen nachgewiesen werden. |
|||||||
Informationen zu Untersuchung FILA | ||||||||
Allgemeines | V.a. Filarien-Infektion, Serologie frühestens 4–6 Monate nach Aufenthalt in Endemiegebieten sinnvoll. | |||||||
Bewertung | Bei hyporeaktiven Verläufen mit hoher Wurmlast, V.a. Infektionen mit Loa loa, werden Antikörper nur in geringer Konzentration gebildet. Bei klinischem Verdacht ist daher ein Mikrofilarien-Nachweis aus EDTA-Blut oder eine Hautbiopsie (Skin Snips) anzustreben, Präpatenzzeit beachten. | |||||||
Schlüsselw. | Brugia, Filariosis, Loa, Mansonella, Onchocerca, Wucheria | |||||||
Informationen zu Untersuchung FIWB | ||||||||
Indikation | Abklärungstest bei positivem Filarien-IgG | |||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | |||||
TULA | Francisella tularensis AK (Tularämie AK) |
|
|||||
TULGE | Franc. tularensis-IgG >> Anhang |
|
|
||||
TULME | Franc. tularensis-IgM >> Anhang |
|
|
||||
Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus (FSME) | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||||||||||||||||||||||
FSMS | FSME-IgG/IgM-AK |
|
||||||||||||||||||||||||||||||
FSIG | FSME-Virus Antikörpernachweis IgG >> Anhang |
|
|
|||||||||||||||||||||||||||||
FSMM | FSME-Virus Antikörpernachweis IgM >> Anhang | siehe Befundbericht |
|
|||||||||||||||||||||||||||||
FSMGAI | FSME-Virus Antikörper-Index IgG beinhaltet neben dem spez. Antikörpernachweis auch die Quantifizierung von Albumin und der Immunglobuline in Liquor und Serum |
|
|
|
||||||||||||||||||||||||||||
FSMMAI | FSME-Virus Antikörper-Index IgGM |
|
|
|
||||||||||||||||||||||||||||
FSMPLQ | FSME RNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
||||||||||||||||||||||||||||
FSMPZE | FSME RNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
||||||||||||||||||||||||||||
Informationen zu Überschrift Frühsommer-Meningoenzephalitis-Virus | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Allgemeines | FSME-Virus (Frühsommer-Meningo-Enzephalomyelitis-Virus) gehört zu den Flavi-Viridiae und tritt in Süddeutschland, im Balkan, Österreich und einigen skandinavischen Arealen auf. Das Virus wird durch in Waldgebieten herabfallende Zecken (Ixodes ric.), die ebenfalls mit Borrelien infiziert sein können, übertragen. Ebenfalls befindet sich das Virus in Rohmilch von infizierten Ziegen, Schafen oder Kühen. Oberhalb von 1000 m sind FSME-Infektionen nicht zu befürchten. Weniger als 1% der Zecken sind in Westeuropa mit FSME-Virus befallen. Die Häufigkeit klinischer Manifestationen wird zwischen 2 und 30% beziffert. Nach einer durchschnittlichen Inkubationszeit von 1-2 Wochen kommt es zur ersten Erkrankungsphase, die mit Fieber und unsymptomatischen grippeartigen Symptomen einhergeht. Nach einem fieberfreien Intervall von 1-20 Tagen folgt das Stadium mit Organmanifestationen. Hier treten ZNS-Symptome mit Meningitis, oder Meningoenzephalitis (Phrenikusparesen, Bulbärparalysen) auf. Die Letalitätsrate in schweren Fällen beträgt ca. 1-2%. Eine Schutzimpfung mit Totvakzinen ist in der Regel nur für Personen zu empfehlen, welche sich beruflich viel in Waldgebieten aufhalten. |
|||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen zu Untersuchung FSMS | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Schlüsselw. | Frühsommer-Meningoencephalitis, fsme, Meningoencephalitis, Meningoenzephalitis, Tick borne, Tick-borne | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen zu Untersuchung FSMPLQ | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Schlüsselw. | Arbovirus | |||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen zu Untersuchung FSMPZE | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Allgemeines | Dieser PCR-Nachweis ist analog zum Zeckenschnelltest auf Borrelien-DNA bei Verdacht auf FSME aus der Zecke möglich. Siehe Zeckenschnelltest http://www.zeckenlabor.de/ | |||||||||||||||||||||||||||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | |||||||||
GRNA | GB-Virus C (HGV-RNA) |
|
negativ |
|
|||||||
Allgemeines | Das zu der Flavivirus-Familie gehörende Hepatitis G-Virus besitzt ein RNA-Genom von ca. 9400 Nukleotiden. Es ist global verteilt und mit dem Leberkarzinom, akuter und chronischer Hepatitis assoziiert, wobei Koinfektionen mit anderen Hepatitisviren auftreten können. HGV-positiv sind oftmals (bis zu 20%) Drogenabhängige, Transfusions- und Dialysepatienten. Meistens haben die Patienten Transaminasenerhöhungen, dennoch sind auch HGV-Träger mit normalem Enzymmuster und unauffälliger klinischen Symptomatik bekannt. | ||||||||||
Indikation | Hepatitisabklärung bei negativem HBV- und HCV-Befund | ||||||||||
Schlüsselw. | früher: Hepatitis-G-Virus, GB-Virus C, GBV-C, HPgV, Pegivirus | ||||||||||
Gelbfieber-Virus | ||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||
GELB | AK g. Gelbfieber |
|
||||
GELG | Gelbfieber IgG-AK >> Anhang |
|
|
|||
GELM | Gelbfieber IgM-AK >> Anhang |
|
|
|||
Informationen zu Überschrift Gelbfieber-Virus | ||||||
Allgemeines | Gelbfieber ist eine von Flavovirus febricis verursachte und durch Stechmücken (Aedes aegypti) von Mensch zu Mensch übertragene Zooanthroponose, die sich auf die tropischen Gebiete Afrikas und Amerikas beschränkt. Die Erreger des Gelbfiebers befallen vermutlich zunächst das hämatopoetische System. Über den Blutweg verbreitet, verursachen sie insbesondere in Leber, Niere und Herzmuskel akute Parenchymschäden. Nach einer Inkubationszeit von 3-6 Tagen zeigen sich folgende Symptome: Schüttelfrost, Fieber, hämmernde Kopfschmerzen besonders im Stirnbereich, Schwindel, generalisierte Myalgien in Gliedmaßen und Rücken, quälender Durst und Erbrechen sowie weinrote Verfärbungen von Gesicht, Konjunktiven, Nacken, Brust und Vulva. Meist schließt sich nach einer Remission die Phase der hepatorenalen Intoxikation an (Proteinurie, Ikterus, Bluterbrechen, Hämatemesis, Toxämie), die sehr häufig zum Tode führt. Die Ausheilung ist vollständig und führt zu einer bleibenden Immunität ohne chronische Schäden an Leber und Niere. |
|||||
Informationen zu Untersuchung GELB | ||||||
Schlüsselw. | Arbo, Flavi, Yellow | |||||
Material | Referenzbereich | Methode * | |||||||||||
HIB | Haemophilus influenzae Typ B IgG-Antikörpernachweis |
|
|
|
|||||||||
Allgemeines | Die HIB-Impfung ist eine Schutzimpfung gegen das Bakterium Haemophilus influenzae Typ b. Die Vakzine besteht aus einem an ein Protein gebundenes Epitop des Kapselpolysaccharids b. Vor allem bei Kleinkindern ist dieses Bakterium ein Erreger von Hirnhautentzündungen (Meningitis) und weiteren entzündlichen Erkrankungen im Hals-Nasen-Ohren-Bereich, wie der Kehldeckelentzündung (Epiglottitis). Da einige Stämme von Haemophilus influenzae bereits resistent gegen bekannte Antibiotika sind, wird die HIB-Impfung seit 1990 von der Ständigen Impfkommission (STIKO) für alle Kleinkinder empfohlen. Eine Immunantwort nach Impfung kann durch den Antikörperspiegel gegen Haemphilus influenzae Typ b nachgewiesen werden. | ||||||||||||
Indikation | Immunität nach HIB-Impfung | ||||||||||||
Bewertung | Der Gehalt an Antikörpern gegen Haemophilus influenzae Typ b korreliert mit einem Langzeitschutz >1 Jahr bei Werten > 1.0 µg/ml. | ||||||||||||
Schlüsselw. | Hämophilus | ||||||||||||
Hanta-Virus | ||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||||
HANT | Hanta-Viren AK beeinhaltet Bestimmung des Hantaan- und Puumala-Virus |
|
||||||||||||
HANGE | Hanta-Virus-IgG |
|
|
|||||||||||
HANME | Hanta-Virus-IgM |
|
|
|||||||||||
XXHAN | . |
|
||||||||||||
HANGW | Hanta-Virus IgG-Immunoblot erfasst werden Ak gegen Serotyp Puumala, Hantaan, Dobrava und Seoul Bestätigungstest |
|
siehe Befundbericht |
|
||||||||||
SINGW | Serotyp Sin Nombre-IgG | |||||||||||||
XXHAN | . | |||||||||||||
HANMW | Hanta-Virus IgM-Immunoblot erfasst werden Ak gegen Serotyp Puumala, Hantaan, Dobrava und Seoul Bestätigungstest |
|
siehe Befundbericht |
|
||||||||||
SINMW | Serotyp Sin Nombre-IgM | |||||||||||||
XXHAN | . | |||||||||||||
Informationen zu Überschrift Hanta-Virus | ||||||||||||||
Allgemeines | Hantavirus: Hantaviren besitzen eine Vielzahl von Serotypen und verursachen beim Menschen eine fieberhafte, hämorrhagische Erkrankung, die mit einer Schädigung der Nierenfunktion (Hämorrhagisches Fieber mit renaler Symptomatik, HFRS) einhergeht. Diese Symptome heilen ohne Folgen aus. Bei bis zu einem Drittel der Erkrankten ergibt sich ein schwererer Verlauf mit grippeähnlichen Symptomen. Eine akute tubuläre und interstitielle Nephritis kann dann zunächst zu Oligurie mit arterieller Hypertonie führen oder zum Ausfall einer oder beider Nieren. Begleitend treten Erbrechen, gastrointestinale und zerebrale Blutungen, Hämaturie, selten Lungenödeme auf. Das Schicksal des Patienten entscheidet sich in dieser Phase. Anschließend (5. Krankheitswoche) kommt es zu einer Phase mit verstärkter Diurese mit einer Ausscheidung von 3 bis 6 l/Tag. Erkrankungen durch Hantaviren müssen bei schwerem Verlauf im Krankenhaus behandelt werden, andernfalls kann die Erkrankung zum Tode führen. Eine Anämie kann Monate fortdauern. Das Puumalavirus, die europäische mildere Form des Hantavirus, verursacht eine dem HFRS ähnliche, aber weniger schwer verlaufende Erkrankung (Nephropathia epidemica). Blutungen sind selten. Akute Glaukomanfälle, eine Beteiligung des Zentralen Nervensystems (ZNS), Myokarditiden und intestinale (den Darm betreffende) Blutungen können als Komplikationen auftreten. Etwa 1,7 % der Bevölkerung in Deutschland weisen Antikörper gegen Puumalavirus auf. Dobrava-Virus (DOBV) ist überwiegend in Zentraleuropa nachweisbar und wird von Nagetiren übertragen. Klinisch verläuft eine Infektion ähnlich wie eine Puumala-Virusinfektionen. Ernste Verläufe können mit hämorrhagischem Fieber und Nierenversagen auftreten. Seoul-Virus (SEOV) verursacht eine klinisch mildere Form der Hantavirus-Infektion, die mehr in Ostasien verbreitet ist, aber ebenso mit hämorrhagischem Fieber und Nierenversagen auftreten kann. |
|||||||||||||
Helicobacter pylori | ||||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||||||
HELI | Helicobacter pylori AK Suchtest |
|
||||||||||||||
HPAE | Helicob. pylori IgA AK |
|
|
|||||||||||||
HPGE | Helicob. pylori IgG AK >> Anhang |
|
|
|||||||||||||
HELB | Helicobacter pylori Immunoblot Bestätigungstest |
|
siehe Befundbericht |
|||||||||||||
HWIA | Helicobacter pylori Immunoblot IgA |
|
||||||||||||||
HWIG | Helicobacter pylori Immunoblot IgG >> Anhang |
|
||||||||||||||
HEAGS | Helicob. pylori Antigen |
|
|
|||||||||||||
HEAG | Helicob. pylori Antigen |
|
|
|||||||||||||
HP13 | Helicobacter pylori |
|
|
|
||||||||||||
HP13 | C13 - Atemtest * >> Anhang |
|
||||||||||||||
XXHEL2 | . | |||||||||||||||
HPYDNA | Helicobacter DNA-Nachweis |
|
siehe Befundbericht |
|
||||||||||||
HELRES | H. pylori DNA/Resistenzgene | |||||||||||||||
HPYDNA | Helicobacter DNA-Nachweis | |||||||||||||||
CLARES | Resistenz g. Clarithromycin >> Anhang | |||||||||||||||
FLURES | Resistenz g. Fluorchinolone >> Anhang | |||||||||||||||
Informationen zu Überschrift Helicobacter pylori | ||||||||||||||||
Allgemeines | Der serologische Nachweis beruht auf der hauptsächlichen Produktion von IgG-Antikörpern bei bereits bestehender chronischer Infektion und IgA bei einer frischer Infektion. IgM wird in nicht nachweisbaren Mengen gebildet und hat diagnostisch wenig Aussagekraft. Weitere diagnostische Möglichkeiten siehe Helicobacter-pylori Antigen im Stuhl, Helicobacter-13C-Atemtest. |
|||||||||||||||
Informationen zu Untersuchung HELI | ||||||||||||||||
Schlüsselw. | Elektrophorese, Hämoglobin, HB, HB-Elpho | |||||||||||||||
Informationen zu Untersuchung HP13 | ||||||||||||||||
Allgemeines | Der 13C-Atemtest dient zum direkten Nachweis von Helicobacter pylori im Magen durch bakterienspezifische Urease-Aktivität des Erregers. Da humanes Gewebe keine Urease-Aktivität besitzt und konkurriende Erreger in der Magenschleimhaut unwahrscheinlich sind, kann diese Stoffwechselaktivität als Nachweis benutzt werden. Als Substrat wird 13C-Harnstoff eingesetzt, der unter Einfluß von Helicobacter in Ammoniak und 13CO2 gespalten wird. Das entstehende 13CO2 wird überwiegend ausgeatmet. Dadurch verschiebt sich das Isotopenverhältnis 12CO2/13CO2 in der Atemluft, was massenspektrometrisch oder Laser-IR-spektrometrisch ausgewertet wird. |
|||||||||||||||
Indikation | Ausschluß einer H.p. Infektion, Verdacht auf Ulcus-Erkrankung bei Kindern, Erfolgskontrolle nach Eradikation einer Helicobacter pylori-Infektion | |||||||||||||||
Präanalytik / Probenvorbereitung |
Benötigt werden: Gasdichten Reagenzgefäßen (Exetainer) zur Atemluft Aufnahme, Trinkgefäß mit 200 ml zur Auflösung von 75 mg 13C-Harnstoff Zu beachten: Medikamente: |
|||||||||||||||
Durchführung | 1) Atemluft-Basalwert abnehmen, 2) Orale Gabe von 75 mg 13C-Harnstoff mit 200 ml Apfel-, Trauben-, oder Orangensaft ohne Kohlensäure (Flüssigkeit mit Citrat); 3) nach 30 min Abnahme einer 2. Atemluft-Probe; |
|||||||||||||||
Hepatitis A-Virus | |||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||||||
AHAV | Anti-HAV (IgG/IgM) >> Anhang Suchtest bei V.a. Hepatitis A. Bei positivem Testergebnis und V.a. eine akute Infektion Bestimmung der HAV-IgM-AK und/oder der HAV-RNA im Stuhl sinnvoll. |
|
negativ |
|
|||||||
HAVM | Anti-HAV (IgM) >> Anhang |
|
negativ |
|
|||||||
AHVI | Anti-HAV (quant.) >> Anhang |
|
|
|
|||||||
HAVR | Hepatitis A Virus RNA (HAV RNA qualitativ) |
|
negativ |
|
|||||||
Informationen zu Überschrift Hepatitis A-Virus | |||||||||||
Allgemeines | Erreger ist das Hepatitis-A-Virus, HAV, ein RNS-Virus aus der Gruppe der Picorna-Viren. In der BRD sind ca. 20% aller Virushepatitiden durch HAV verursacht, Häufigkeitsgipfel sind die Winter- und Herbstmonate. Die Übertragung geschieht fäkal-oral durch verunreinigtes Wasser, Nahrungsmittel, rohe Meeresfrüchte u.a. sowie sexuell. Die Inkubatioszeit beträgt 14-45 Tage. Die Infektiosität entspricht der HAV-Ausscheidung im Stuhl (ca. 2 Wochen vor und bis 2 Wochen nach Krankheitsbeginn). Nach einer Ausheilung entstehen in der Regel keine Virusträger, das HAV-IgM verschwindet, es kommt nicht zu einer chronischen Hepatitis und eine lebenslange Immunität bleibt vorhanden mit Nachweis von HAV-IgG-Antikörpern. Risikogruppen sind intravenös-Drogenabhängige und Homosexuelle. |
||||||||||
Hepatitis B-Virus | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
HBSA | HBs-Antigen >> Anhang |
|
negativ |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
HBSI | Anti-HBs >> Anhang |
|
|
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
AHBC | Anti-HBc (IgG+IgM) >> Anhang |
|
negativ |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
HBCM | Anti-HBc (IgM) >> Anhang |
|
negativ |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
HBEA | HBe-Antigen >> Anhang |
|
negativ |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
AHBE | Anti-HBe >> Anhang |
|
negativ |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
QHBV | HBV-DNA, quant. (HBV-DNA Viruslast) >> Anhang |
|
siehe Befundbericht |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
HBVG | HBV-Genotypisierung >> Anhang |
|
siehe Befundbericht |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
HBVRES | HBV-Resistenzbestimmung >> Anhang bei mangelhaftem Therapieansprechen |
|
siehe Befundbericht |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
BPREC | Hepatitis B PreCore Mutationsanalyse >> Anhang |
|
siehe Befundbericht |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
HBSABE | HBs-Ag-Bestätigungstest |
|
negativ |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen zu Überschrift Hepatitis B-Virus | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Allgemeines | Hepatitis B-Virus (oder Dane-Partikel) ist ein aus Kern und Hülle bestehendes Partikel von 42 nm Durchmesser, das partiell doppelsträngige zirkuläre DNS als Nukleinsäure und eine DNS-Polymerase enthält, gehört zu den HEPADNA-Viren. Das nicht-nachweisbare HBc-AG liegt als Innenkörper dem HBs-AG an und ist somit eingehüllt. Nach Freisetzung ist es als nicht-partikuläres HBe-AG im Serum messbar. Nach Ausschluß infektionsbedingter Hepatitis empfehlen wir den Ausschluß einer Autoimmunhepatitis. Inkubationszeit ist 60-180 Tage, die Übertragung geschieht parenteral, sexuell oder perinatal. Prophylaxe: passive Gabe von HB-Immunglobulin, z.B. bei Stichverletzung oder eine aktive Hepatitis-B Impfung. Infektiosität: sicher infektiös sind Seren mit HBs-Antigen, HBe-Antigen oder HBV-DNS. Schwangerschaft: Die Hepatitis in graviditate kann bei der Mutter schwer verlaufen, fruchtschädigende Wirkungen sind nicht bekannt. Die Infektion wird perinatal auf das Kind übertragen Das Risiko einer Kindserkrankung bei HBs-AG-positiven Müttern beträgt 12%, bei zusätzlichem positivem HBe-AG (Asiatinnen) 90% mit Risiko von Trägerstatus bzw. Spätfolgen (Hepatitis, Leber-Ca) beim Kind. Meldepflicht besteht bei der akuten Infektion nach IfSG.
* gleichzeitig positiver Befund für HBsAg und aHBs bei: • Reinfektion mit zwei Subtypen von Hepatitis B, • Eliminationsphase des HBs-Ag im Verlauf einer akuten Hepatitis B; • Infektion mit einer aHBs-positiven Person mit einer HBV-Mutante, die den Austausch einer Aminosäure aufweist (Arginin statt Glycin). Solche Varianten sind bisher nur nach Impfung und im Mittelmeerraum beobachtet worden. ** isoliertes aHBc bei: • konnatal infizierte Kinder, • chronische Hepatitis B mit niedriger HBs-Ag-Konzentration, • passive Immunisierung (vertikale Übertragung von aHBc, Immunglobulingabe, Transfusion, bzw. Behandlung mit Blutderivaten), • durchgemachte HBV-Infektion mit aHBs-Verlust oder im „diagnostischen Fenster“ einer akuten Infektion, wenn HBs-Ag nicht mehr nachweisbar ist (in diesen Fällen ist meistens anti-HBe bereits vorhanden). |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hepatitis C-Virus | |||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||
AHCV | AK gegen HCV (HCV-Suchtest) >> Anhang |
|
negativ |
|
|||
HCVB | HCV-Bestätigungstest >> Anhang |
|
nicht reaktiv |
|
|||
HCVR | HCV-RNA qualitativ >> Anhang Nachweis/Ausschluss einer floriden Infektion bei positivem Antikörpernachweis |
|
negativ |
|
|||
HCVQ | HCV-RNA quantitativ (HCV-RNA Viruslast) >> Anhang Bestimmung vor/während einer antiviralen Therapie |
|
siehe Befundbericht |
|
|||
HCVT | HCV-Genotypisierung >> Anhang |
|
siehe Befundbericht |
|
|||
Informationen zu Überschrift Hepatitis C-Virus | |||||||
Allgemeines | Das Hepatitis C-Viruspartikel steht für ca. 90% aller früher als non-A-non-B- bezeichneten Hepatitiden. Die Inkubationszeit liegt bei 6-12 Wochen, die Infektion geschieht parenteral. Bei mehr als 50% der Erkrankten kann sich eine chronische Hepatitis entwickeln. Risikogruppen sind intravenös-Drogenabhängige, Personen, die Blut oder Blutprodukte erhalten haben (u.a. Dialyse), Organtransplantatempfänger sowie Kontaktpersonen von HCV-Infizierten. Übertragung durch Nadelstichverletzung und sexuelle Transmission sind möglich und korrelieren mit der Höhe des Virustiters. Klinische Symptome: Beim klinischen Verlauf sind die symptomatischen, akuten Verläufe von den chronischen, zum Teil asymptomatischen Verläufen zu unterscheiden. Symptomatische HCV-Infektionen äußern sich durch Ikterus, Abgeschlagenheit und grippale Krankheitserscheinungen. Asymptomatische HCV-Infektionen, welche über 80 % der Verläufe ausmachen, neigen im weiteren Verlauf zur Chronifizierung. Eine chronische Hepatitis führt bei ungünstigem Verlauf zu einer fortschreitenden Destruktion der Leber. Ein Fünftel der Patienten entwickelt innerhalb von 20 Jahren eine Leberzirrhose. Patienten mit einer HCV-bedingten Zirrhose entwickeln in einem geringen Prozentsatz ein hepatozelluläres Karzinom. Neben den die Leber betreffenden Manifestationen treten im Rahmen einer Hepatitis C häufig Begleiterkrankungen auf. Unter anderem sind dies: Glomerulonephritis (Membranöse Glomerulonephritis), Kryoglobulinämie, Sjögren-Syndrom, Autoimmunthyroiditis. aplastische Anämie. HCV in der Schwangerschaft: Mutter-Kind-Übertragung ist möglich mit ca. 5% Übertragungsrate, jedoch sind keine Fehlbildungen oder Frühgeburten bisher bekannt. Die Infektion beginnt meist schon in utero, ein Kaiserschnitt reduziert das Infektrisiko nicht. Im Infektionsfall muß mit einer chronischen Erkrankung des Neugeborenen gerechnet werden. Es ist jedoch nicht prognostizierbar, welchen Schweregrad die chronische Erkrankung haben wird. Im Falle einer (selten) akut erfolgten Infektion mit dem Hepatitis C-Virus zum Zeitpunkt der Entbindung oder kurz danach muss das Risiko sorgfältig abgewogen werden, da die Viruskonzentrationen sehr hoch sind bei gleichzeitig noch fehlenden Antikörpern; das Infektionsrisiko kann in dieser Phase höher sein. Für die Unterscheidung zwischen einer vor oder nach der Geburt erfolgten Infektion sollte die HCV-RNA-Bestimmung bereits gegen Ende der ersten Lebenstage erfolgen. Durch Stillen ist bisher keine HCV-Übertragung nachgewiesen worden. Serologie: Hepatitis-C-Antikörper sind frühestens 3-4 Wochen nach Infektion nachweisbar. Es besteht Meldepflicht nach IfSG für alle HCV-Nachweise, soweit nicht bekannt ist, daß eine chronische Infektion vorliegt. |
||||||
Hepatitis D-Virus | |||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||
ADIG | Hepatitis D Antikörpernachweis IgG/IgM |
|
negativ |
|
|||
DRNA | Hepatitis D Virus RNA (HDV RNA qualitativ) |
|
negativ |
|
|||
Informationen zu Überschrift Hepatitis D-Virus | |||||||
Allgemeines | Die selten vorkommende Hepatitis D vergesellschaftet sich in der Regel nur mit HBs-Ag-positiven Trägern, da das Hepatitis D-Virus den Replikationsmechanismus der Hepatitis B mitbenutzt. Ohne Anwesenheit von Hepatitis B-Virus in der Zelle ist keine Hepatitis G-Virusvermehrung möglich und es gelingt kein Virus- oder Antikörpernachweis. Die klinischen Zeichen entsprechen dem chronischen Krankheitsbild der Hepatitis B, wobei eine Anwesenheit von Hepatitis G die Prognose verschlechtert und den Krankheitsverlauf zur Zirrhose hin beschleunigen kann. Die HDV-Infektion wird parenteral wie Hepatitis B durch Blut oder Blutprodukte, manchmal auch sexuell übertragen. Es besteht Meldepflicht nach IfSG. |
||||||
Informationen zu Untersuchung DRNA | |||||||
Präanalytik / Probenvorbereitung |
Materialien: Serum, EDTA-Plasma, EDTA-Blut oder Biopsie. Bitte frieren Sie das EDTA-Blut für den Versand nicht ein ! Trümmer von Erythrozyten stören die Messung. Verwenden Sie alternativ EDTA-Plasma oder Serum. Bitte verwenden Sie für andere angeforderte Tests zusätzliche Probentubes, da das Öffnen der Probe und das Aliquotieren zu Kontaminationen und damit zu falsch positiven Ergebnissen führen kann. |
||||||
Hepatitis E-Virus (HEV) | ||||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||||||
HEVB | Anti-HEV-IgG-Immunoblot |
|
siehe Befundbericht |
|
||||||||||||
HEMB | Anti-HEV-IgM-Immunoblot |
|
siehe Befundbericht |
|
||||||||||||
AHEV | Anti-HEV (IgG) |
|
|
|
||||||||||||
HEVM | Anti-HEV (IgM) |
|
|
|
||||||||||||
ERNA | Hepatitis E Virus RNA (HEV RNA qualitativ) |
|
negativ |
|
||||||||||||
Informationen zu Untersuchung HEVB | ||||||||||||||||
Indikation | Abklärung Antikörperspezifität bei positivem IgG-Suchtest | |||||||||||||||
Informationen zu Untersuchung HEMB | ||||||||||||||||
Indikation | Abklärung Antikörperspezifität bei positivem IgM-Suchtest | |||||||||||||||
Herpes simplex-Virus (HSV) | ||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||||
HSSE | HSV Typ 1 und 2 |
|
||||||||||||
HGSE | HSV-1/2 IgG AK |
|
|
|||||||||||
HMSE | HSV-1/2-IgM AK |
|
|
|||||||||||
HS1P | HSV Typ 1 DNA-Nachweis |
|
negativ |
|
||||||||||
HS1PLQ | HSV Typ 1 DNA-Nachweis |
|
negativ |
|
||||||||||
HS2P | HSV Typ 2 DNA-Nachweis |
|
negativ |
|
||||||||||
HS2PLQ | HSV Typ 2 DNA-Nachweis |
|
negativ |
|
||||||||||
HSVGAI | HSV-1/2 Antikörper-Index IgG |
|
|
|
||||||||||
HSVMAI | HSV-1/2 Antikörper-Index IgM |
|
|
|
||||||||||
Informationen zu Überschrift Herpes simplex-Virus | ||||||||||||||
Allgemeines | HSV hat ein lineares, doppelsträngiges lineares DNA-Genom, mit einer Größe von 152 Kilobasenpaaren. Typ Herpes-simplex-I (Herpes labialis, HSV-1) und Typ Herpes-simplex-II (Herpes genitalis, HSV-2) haben zu etwa 50% homologe Sequenzen. Durchseuchungsrate im Erwachsenenalter ist ca. 95%. HS-Viren sind sexuell übertragbar. Eine vorausgegangene HSV-1-Infektion schützt nicht vor HSV-2-Infektionen und umgekehrt. Inkubationszeit ca. 3-7 Tage, Dauer bei unkompliziertem Verlauf ca. 1-2 Wochen. Erstinfektionen spielen sich meist im orofazialen Bereich ab, wandern zentrifugal in die Peripherie und befallen weitere Hautbezirke. Eine klinische Manifestation ist nicht immer damit verbunden. Als Auslöser einer endogenen Reaktivierung kommen vielfältige Mechanismen in Frage, wie z.B. UV-Licht, mechanische Hautreizungen, Streß, Immunsuppression, Tumoren etc. Erkrankungen durch HSV-1 (Herpes labialis): mukokutane Infektionen oberhalb der Gürtellinie, Ekzema herpeticum, Zooster oticum, evtl. mit Facialisparese, Gingivostomatitis, Herpes simplex, Keratokonjunktivitis, Herpes corneae, Inokulationsherpes, Herpesencephalitis: gilt als die folgenschwerste HSV-Erkrankung und tritt häufiger (70%) bei seropositiven klinisch erkrankten Personen auf, Behandlungsbeginn mit Aciclovir (Zovirax) ohne Abwarten der virologischen Befunde. Erkrankungen durch HSV-2 (Herpes genitalis): mukokutane genitale Infektionen, Vulvovaginitis, Herpes genitalis, herpetische Proktitis, Inokulationsherpes, Ekzema herpeticum, Meningoencephalitis, Herpes neonatorum. Schwangerschaft: Erhöhte Spontanabortrate oder vorzeitige Geburt möglich, jedoch sind keine Embryopathien bekannt. Primärinfektionen der Mutter mit HSV-2 häufen sich im letzten Trimenon. Die Infektion des Neugeborenen erfolgt in der Regel über den Geburtstrakt. Bei Reaktivierungen von HSV-2 bei der Schwangeren erkranken ca. 5% der Ungeborenen, wird hingegen eine Schwangere primär mit HSV-2 infiziert, infizieren sich ca. 50% der Feten während der Geburt. Nur durch den Nachweis einer Serokonversion bei der Mutter kann eine eindeutige Zuordnung einer klinisch-manifesten Herpesinfetion als Primärinfektion erfolgen. |
|||||||||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | |||||
HPAK | Histoplasmose-AK |
|
siehe Befundbericht |
|
|||
Allgemeines | Der sehr virulente dimorphe Pilz Histoplasma capsulatum kommt endemisch im Westen der USA vor und findet sich im Erdboden, besonders häufig in Vogelkot und an Fledermausnistplätzen. Nach Einatmen des infektiösen Staubs manifestiert sich die Erkrankung überwiegend in der Lunge, kann aber auch im Rahmen einer Generalisation andere Organe befallen. Die Histoplasmose ist ebenfalls als Folgeerkrankung von HIV gefürchtet. Da der kulturelle Nachweis oft mißlingt, ist der Antikörpernachweis vorzuziehen. | ||||||
Humane-Papilloma-Viren (HPV) | |||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||
HPVP | HPV-Screening qualitative Angabe, ob "Low-risk" u./od. "High risk"-Typen nachgewiesen wurden Spez. Abnahmebesteck anfordern, Abnahmebedingungen genau beachten. Kassenleistung nur bei zytologisch auffälligem Cervix-Abstrich, bzw. bei Z.n. operativem Eingriff an der Cervix uteri. |
|
siehe Befundbericht |
|
|||
HPVSUB | HPV-Genotyp-Bestimmung Genotypisierung der Hoch- und Niedrigrisiko-Typen mit Angabe aller nachgewiesenen Typen |
|
siehe Befundbericht |
|
|||
Humanes Herpes-Virus Typ 6 (HHV-6) | |||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||
HHV6 | HHV-6 AK |
|
|||||
HV6G | HHV-6 IgG AK >> Anhang |
|
|
||||
HV6M | HHV-6 IgM AK >> Anhang |
|
|
||||
HV6P | HHV-6 DNA qualitativ |
|
negativ |
|
|||
HV6PLQ | HHV-6 DNA qualitativ |
|
negativ |
|
|||
Informationen zu Überschrift Humanes Herpes-Virus Typ 6 | |||||||
Allgemeines | Erkrankungen durch HHV-6 : es ist der Erreger des Exanthema subitum (Dreitagefieber, Roseola infantum). Die Durchseuchung beträgt im Erwachsenenalter nahezu 100 %. Die Infektion erfolgt meist im Kindesalter und persistiert im Latenzstadium. Das HHV6 kann eine Meningitis mit Fieberkrämpfen bei Kindern auslösen. Über die Reaktivierungsfrequenz und die klinische Symptomatik existieren keine gesicherten Daten. Mit großer Wahrscheinlichkeit war das HHV6 die Ursache einer CFS-Epidemie (Chronisches Erschöpfungssyndrom) am Lake Tahoe in den USA. Bei CFS-Patienten werden in einem Teil der Fälle erhöhte Antikörpertiter gegen HHV6 gefunden, was für eine phasenweise HHV6-Reaktivierung bei diesen Patienten sprechen könnte. Nach der Primärinfektion kommt es trotz Antikörperbildung (1-2 Wochen nach Krankheitsbeginn schwach positive IgM- und ansteigende IgG- bzw. neutralisierende Antikörper nachweisbar) zur lebenslangen Viruspersistenz. |
||||||
Informationen zu Untersuchung HV6P | |||||||
Präanalytik / Probenvorbereitung |
Stabilität: EDTA Blut: bei Raumtemperatur 3-4 Tage, bitte nicht einfrieren, Hämolyse stört die PCR Reaktion Serum: Bei längeren Transportzeiten bitte als Sekundärmaterial Serum einsenden: stabil für 1 Woche bei 2-8°C oder unbegrenzt bei -20°C. BAL, Biopsy: stabil für 1 Woche bei 2-8°C oder unbegrenzt bei -20°C. |
||||||
Schlüsselw. | HH6 | ||||||
Informationen zu Untersuchung HV6PLQ | |||||||
Präanalytik / Probenvorbereitung |
Stabilität: 1 Woche bei 2-8°C, unbegrenzt bei -20°C | ||||||
Schlüsselw. | HH6 | ||||||
Humanes Herpes-Virus Typ 7 (HHV-7) | |||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||
HHV7 | HHV-7 AK |
|
|||||
HV7G | HHV-7 IgG AK >> Anhang |
|
|
||||
HV7M | HHV-7 IgM AK >> Anhang |
|
|
||||
HV7P | HHV-7 DNA qualitativ |
|
negativ |
|
|||
HV7PLQ | HHV-7 DNA qualitativ |
|
negativ |
|
|||
Informationen zu Überschrift Humanes Herpes-Virus Typ 7 | |||||||
Allgemeines | Humanes Herpesvirus 7 (HHV7) gehört zu den Betaherpesviridae, einer Untergruppe der Herpesviren, zu denen auch HHV-6 und Cytomegalovirus gehören. HHV-7 tritt oft zusammen mit HHV-6 auf und gilt als Erreger des Drei-Tage-Fiebers und der Pityriasis rosea (Röschenflechte). HHV-6 und HHV-7 können bei Kindern Hautläsionen wie das Exanthema subitum und weitere Symptome wie resiratorische Infekte mit Fieber, Durchfall und Krämpfen verursachen. Gelegentlich kann der Krankheitsverlauf auch ohne Symptome verlaufen. Weiterhin gibt es Hinweise, daß HHV-7 zur Entwicklung eines Medikamenten-induzierten Hypersensitivitäts-Syndroms, Enzephalopathie, Epilepsie, Hepatitis, Myeloradikulitis und Reaktivierung von viralen Infekten beitragen kann. |
||||||
Informationen zu Untersuchung HV7P | |||||||
Präanalytik / Probenvorbereitung |
Stabilität: EDTA Blut: bei Raumtemperatur 3-4 Tage, bitte nicht einfrieren, Hämolyse stört die PCR Reaktion Serum: Bei längeren Transportzeiten bitte als Sekundärmaterial Serum einsenden: stabil für 1 Woche bei 2-8°C oder unbegrenzt bei -20°C. BAL, Biopsy: stabil für 1 Woche bei 2-8°C oder unbegrenzt bei -20°C. |
||||||
Schlüsselw. | HH7 | ||||||
Informationen zu Untersuchung HV7PLQ | |||||||
Präanalytik / Probenvorbereitung |
Stabilität: 1 Woche bei 2-8°C, unbegrenzt bei -20°C | ||||||
Schlüsselw. | HH7 | ||||||
Humanes Immundefizienz-Virus (HIV) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
HIVC | HIV-1/2/O Suchtest >> Anhang |
|
negativ |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
HIVW | HIV 1/2 - Bestätigungstest (Westernblot) >> Anhang |
|
siehe Befundbericht |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
H1PQ | HIV-1 RNA quantitativ (HIV-1 Viruslast) >> Anhang Wir bitten um Angabe des Krankheitsstadiums sowie einer eventuellen Therapie. Bei Einsendung von nicht gefrorenem Material (EDTA-Blut oder EDTA-Plasma) sollte die Probe innerhalb von 6 Std. nach Abnahme im Labor sein. |
|
siehe Befundbericht |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
P24A | HIV-1 p24 Antigen >> Anhang |
|
siehe Befundbericht |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen zu Überschrift Humanes Immundefizienz-Virus (HIV) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Allgemeines | HIV (Human-Immundeficiency-Virus) gilt als Erreger der erworbenen Immunschwäche (AIDS, Aquired Immune Deficiency Syndrom). Die genetische Information ist in einer einzelsträngigen RNA niedergelegt, von der pro Virus zwei identische Kopien existieren. Das Virus produziert, wie alle Retroviren, gruppenspezifische Antigene ("gag", Strukturproteine), Virusenzyme ("pol") und Oberflächenproteine ("env"). HIV-Proteinen blockieren spezifische Lymphozytenrezeptoren. Die immunkompetenten Zellen im Körper verlieren somit ihre Fähigkeit andere Antigene zu eliminieren. Gleichzeitig besitzt das Virus die Möglichkeit, sich innerhalb der Zellen selbst zu produzieren. Je nach zeitlichem Verlauf der Krankheit teilt man die HIV-Infektion in verschiedene Stadien ein: LAS, ARC, AIDS-Vollbild. Übertragungswege sind sexuelle Kontakte, parenteraler Blut- bzw. Plasmakontakt, Nadelstichverletzung Labordiagnostik und Verlauf der HIV-Infektion : Zwischen Latenz- und Lymphadenopathiesyndrom (LAS) wird zunächst eine Vermehrung der CD8-Suppressor-Zellen bei noch normaler CD4-Helfer-Zellenzahl festgestellt. Der Quotient sinkt dadurch schon auf Werte unter 1,0 (Normalwert beim Gesunden ca. 1,5). Im weiteren Verlauf der Infektion nimmt die CD4-Zellzahl und damit auch der Quotient allmählich ab. Da der Quotient auch durch eine erhöhte CD8-Zellzahl erniedrigt sein kann, ist der eigentliche Gradmesser für die Progredienz und erhöhte Infektionsrate des Immundefekts die absolute CD4-Zellzahl, bzw. die quantitative Virenzahl (Virusload, Anzahl der Virusgenome, siehe unter HIV-1-RNA-Quantifizierung). Neben der Quotientenverringerung tritt auch eine unspezifische B-Zell-Aktivierung auf, wodurch die Konzentration der Serum-Immunglobuline leicht ansteigt. Auch Neopterin und ß2-Mikroglobulin werden bei LAS und AIDS-related complex (ARC) und AIDS oft erhöht gefunden. Diese Substanzen gelten als wertvolle Indikatoren des zellulären Immunstatus. So zeigt ein normaler ß2-Mikroglobulin-Wert bei positivem Anti-HIV-Befund einen ungestörten zellulären Immunstatus an; das intakte Immunsystem konnte offensichtlich eine massive Virusvermehrung abwehren. Dagegen scheint ein anhaltender erhöhter ß2-Mikroglobulin-Wert auf eine HIV-Infektion hinzuweisen, die vom Immunsystem nicht beherrscht wird. Unterstützt wird diese Annahme dadurch, daß die Zunahme von ß2-Mikroglobulin in Blut mit der Abnahme der CD4-Zellen verbunden ist. ß2-Mikroglobulin beziehungsweise Neopterin sind möglicherweise Laborparameter, die Krankheitsprogredienz anzeigen.
**ARC: AIDS-related complex
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | |||||
HMPV | Humanes Metapneumovirus RNA qualitativ |
|
negativ |
|
|||
Allgemeines | Das humane Metapneumovirus (HMPV) gehört zur Familie der Paramyxoviridae. Es ist dem häufigeren Respiratory Syncytial Virus (RSV) aus der gleichen Unterfamilie Pneumovirinae genetisch und klinisch sehr nahe verwandt. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Über den Grad der Infektiosität Erkrankter ist bislang wenig bekannt. Es gilt als wahrscheinlich, dass das Virus primär die Atemwegsepithelien befällt und sich dort vermehrt. Die häufigsten Infektionen betreffen Kleinkinder und Kinder. In dieser Altersgruppe macht es bis zu 15% der jährlichen Bronchiolitisfälle aus. Der Erkrankungsgipfel der Infektion scheint aufgrund seroepidemiologischer Untersuchungen im Kindesalter zu liegen, jedoch sind auch Infektionen im Erwachsenenalter möglich. Bis zum 5. Lebensjahr beträgt die Durchseuchung bereits über 95%. Eine einmal durchgemachte Infektion führt nach bisherigen Erkenntnissen nicht zu einer bleibenden Immunität, so dass Reinfektionen bereits in der nächsten Wintersaison möglich sind. Klinische Symptome: Das klinische Spektrum der HMPV-Infektion reicht dabei von einer leichten Atemwegsaffektion bis hin zu starkem Husten, Rhinorrhoe, Bronchitis, Bronchiolitis, Pneumonie (Lungenentzündung), Dyspnoe (Atemnot), Tachypnoe, hohem Fieber, Myalgien (Muskelschmerzen) und Erbrechen. Über Verläufe mit Beatmungspflichtigkeit wurde berichtet. Erkrankungen mit Todesfolge wurden bei immungeschwächten Patienten beobachtet. Über Komplikationen, die neben der Lunge auch andere Organe betreffen, ist bisher nichts bekannt. |
||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | |||||
HVT1 | Humanes T-Zell-lymphotropes Virus 1/2 Antikörper (HTLV) |
|
siehe Befundbericht |
|
|||
Allgemeines | HTLV-I und HTLV-II gehören zur Familie der Retroviridae. Mittels des Enzyms, der reversen Transkriptase, wird die RNA des Virus nach dem Eindringen in die Zelle in cDNA umgeschrieben. Nach der Transkription in doppelsträngige DNA erfolgt eine zufällige Integration in das zelluläre Genom des Menschen. Die so vorliegende provirale DNA kann nach einer jahrelangen Latenz (symptomlose Zeit einer Erkrankung) aktiviert werden, was dann zur Produktion von Virus führt. Das erste humane Retrovirus, von einem Patienten mit einem kutanen T-Zell-Lymphom isoliert, wurde 1980 beschrieben. Aufgrund seines Zell-Tropismus wurde es als humanes T-Zell-Leukämie-Virus (HTLV) bezeichnet. Zwei Jahre später wurde ein zweites, verwandtes Virus aus einer Zell-Linie isoliert, die von einem Patienten mit einer Haarzell-Leukämie (T-Zelle) etabliert worden war. Diese Viren wurden dann als HTLV Typ 1 (HTLV-I) und Typ 2 (HTLV-II) bezeichnet. Krankheitsbilder: Durch serologische Untersuchungen konnte eine enge Assoziation von HTLV I-Infektionen und einer besonders aggressiven T-Zell-Leukämie bei Erwachsenen nachgewiesen werden (T-Zell-Leukämie des Erwachsenen, adult T-cell leukemia, ATL). Des weiteren konnte gezeigt werden, daß ein zweites Krankheitsbild, die tropische spastische Paraparese (TSP), auch HTLV-I-assoziierte Myelopathie (HAM) genannt, durch HTLV-I hervorgerufen wird. HTLV-II-Infektionen konnten lange nicht mit Erkrankungen in Zusammenhang gebracht werden. Neuere Untersuchungsergebnisse weisen darauf hin, daß vor allem neurologische Erkrankungen (ähnlich der TSP/HAM) mit HTLV-II-Infektionen assoziiert sein können. HTLV-I-Infektionen können in verschiedenen Regionen der Welt nachgewiesen werden. Als Endemiegebiete werden Japan, West- und Zentralafrika, die Karibik, Zentral- und Südamerika und Melanesien betrachtet. Des weiteren werden HTLV-I-Infektionen in bestimmten Bevölkerungsgruppen gefunden, wie z.B. bei Eskimos, Aboriginees und im Nordiran. In Europa wurden HTLV-I-Infektionen vor allem bei Personen, die aus Endemiegebieten stammten, oder deren Sexualpartnern beschrieben. HTLV-II-Infektionen wurden auch gehäuft bei i.v. Drogensüchtigen (kontaminierte Nadeln) nachgewiesen. |
||||||
Influenza-Viren | ||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||||
INFAF | Influenza A AK |
|
||||||||||||
INAGE | Influenza Typ A IgG AK |
|
|
|||||||||||
INAAE | Influenza Typ A IgA AK |
|
|
|||||||||||
INFBF | Influenza B AK |
|
||||||||||||
INBGE | Influenza Typ B IgG AK |
|
|
|||||||||||
INBAE | Influenza Typ B IgA AK |
|
|
|||||||||||
IAPC | Influenza A RNA-Nachweis qualitativ Bei V.a. Influenza müssen Influenza A und B bestimmt werden. |
|
negativ |
|
||||||||||
IBPC | Influenza B RNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
||||||||||
MEH1N1 | Influenza A/California/04/2009 (Schweinegrippe, Neue Grippe) >> Anhang Anforderung nur bei positivem Influenza A-Nachweis sinnvoll |
|
negativ |
|
||||||||||
Informationen zu Überschrift Influenza-Viren | ||||||||||||||
Allgemeines | Influenza-Viren gehören zu den Orthomyxoviren (RNA-Viren) und werden in drei Gruppen A, B und C eingeteilt. Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt über Aerosole und erscheint nach einer Inkubationszeit von 1-5 Tagen klinisch bei Typ A und Typ B als "Erkältungskrankheit" mit den dazugehörigen Symptomen (Fieber, Schnupfen, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Husten etc.). Bei Säuglingen und Neugeborenen werden schwere Krankheitsbilder mit pulmonaler und kardialer Beteiligung beobachtet. Als Komplikationen können Otitis media, Sinusitis oder Tracheitis und Pneumonie auftreten. Darüber hinaus werden bei Influenzainfektionen Myositiden, Myokarditiden, ZNS-Infektionen (Postinfluenza-Enzephalitis) beobachtet. Typ C-Infektionen verlaufen meist subklinisch. Impfung: Im Gegensatz zu Impferfolgen bei anderen Virusinfektionen ist aufgrund der Plastizität des genetischen Materials (Antigenshift, Antigendrift) kein umfassender anhaltender Impfschutz zu erzielen. Impfungen können gegen schon bekannte Influenzatypen schützen, aber nicht gegen neu entstandene Subtypen, bzw. Mutanten. |
|||||||||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | |||||
JAPBAK | Japan-Enzephalitis-Virus (Japan-B-Virus) |
|
|||||
JAPBGI | Japan-Enzephalitis-Virus IgG AK >> Anhang |
|
|
||||
JAPBMI | Japan-Enzephalitis-Virus IgM AK >> Anhang |
|
|
||||
Legionella species | ||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||||
LEGS | Legionella species erfasst die Serogruppen 1 - 7 |
|
||||||||||||
LEGGE | Legionella pneum.Serogruppe 1-7 IgG AK |
|
|
|||||||||||
LEGME | Legionella pneum.Serogruppe 1-7 IgM AK |
|
|
|||||||||||
LEGP | Legion.spezies DNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
||||||||||
LEGPHA | Legionella spezies DNA qualitativ |
|
negativ |
|
||||||||||
Informationen zu Überschrift Legionella species | ||||||||||||||
Allgemeines | Erreger der Legionellose/Legionärskrankheit ist meist Legionella pneumophila. Das gramnegative Bakterium mit über 40 verschiedenen Arten kommt weltweit im Wasser als Umweltkeim vor. Die Übertragung geschieht oft durch Aerosole infizierter Wasseranlagen (Kühltürme, Befeuchtungsanlagen, Duschköpfe, u.a.; 1% der Bevölkerung in Deutschland wird jährlich infiziert, doch nur in 10% kommt es nach einer Inkubationszeit von 2-10 Tagen zur klinischen Manifestation mit akuter Pneumonie, Niereninsuffizienz, relativer Bradykardie und massiven ZNS-Störungen. Daneben existiert in milder grippeähnlicher Form ohne Pneumonie das Pontiac-Fieber. Hohe Letalität besteht bei immuninsuffizienten Patienten oder vorbestehenden Herz- oder Lungenerkrankungen. Legionärskrankheit: Multisystemerkrankung mit Pneumonie. Weitgehend uncharakteristisch sind die neurologischen und psychiatrischen Symptome, die einer Legionellenpneumonie vorausgehen können. Oft finden sich unspezifische Laborwerte wie abnormale Leberfunktionstests oder auch pathologisch veränderte Amylasewerte. Der bakteriologische Erregernachweis kann im Akutstadium der Krankheit durchgeführt werden, fällt jedoch oft negativ aus. Mehr Sicherheit bietet der direkte Legionella-DNS-Nachweis mittels PCR. Antikörper der Serogruppe 1-7 (Legionella pneuophilia: Serogruppe 1) lassen sich mit dem ELISA-Test ca. ab der 2. Woche post infectionem nachweisen. Die Erkrankung ist bei nachgewiesenem Erreger meldepflichtig nach §7 des IfSG. |
|||||||||||||
Informationen zu Untersuchung LEGP | ||||||||||||||
Indikation | V.a. Legionellose, atypische Pneumonie | |||||||||||||
Präanalytik / Probenvorbereitung |
Material: Rachenabstrich im PCR-Röhrchen (kein Gel-Abstrich!), Sputum (Sputumbecher), BAL, Trachealsekret. | |||||||||||||
Schlüsselw. | Legionärskrankheit | |||||||||||||
Leishmania | ||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||
LEIG | Leishmanien IgG AK |
|
|
|
||||
LEIPCR | Leishmania species DNA Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
||||
Informationen zu Überschrift Leishmania | ||||||||
Allgemeines | Leishmanien-Infektionen geschehen vorwiegend in endemischen tropischen Gebieten durch Leishmanien-infizierte weibliche blutsaugende Sandmücken der Gattungen Phlebotomus und Lutzomyia oder Bluttransfusionen. Bei der viszeralen Leishmaniose (Kala-Azar) vermehren sich die Erreger im RES, die Inkubationszeit beträgt 10 Tage bis über ein Jahr. Die meisten Fälle werden nach der Urlaubssaison im Herbst und Winter diagnostiziert. Viele Erkrankungen treten einige Wochen bis Monate nach einem Aufenthalt in endemischen Gebieten auf. Dazu gehören unter anderem die Anrainerstaaten des Mittelmeeres. Man unterscheidet die viszerale Leishmaniose (VL), durch L.infantum, L.donovani und L.chagasi verursacht und die kutane Leishmaniose (KL) mit L.major, L.tropica, L.mexicana oder L.infantum als Erreger. Eine Sonderform der kutanen L. ist die amerikanische Leishmaniose mit Tendenz zur Ausbreitung in den Schleimhäuten und starker Gewebszerstörung. Klinische Symptome der VL sind Fieber, Husten, Diarrhoe, Gewichtsabnahme, Hepatosplenomegalie und generalisierte Lymphknotenschwellung. Es bedarf der zügigen Diagnostik, da unbehandelt 80% bis 90% der Fälle letal enden. Die kutane Leishmaniose (Orientbeule) beschränkt sich auf den Infektionsort (typischerweise unbedeckte Körperstellen) mit trockenen, schlecht heilenden oder später geschwürig zerfallenden Papeln. Im weiteren Verlauf entwickeln sich erythematöse Knoten mit erhabenem Randwall und zentraler Nekrose, die innerhalb von 3-5 (-24) Monaten auch ohne Therapie abheilen. (DD: „Korallenulcus“, Mykosen, kutane Tuberkulose, Larva migrans). Weitere pathologische Laborparameter sind erhöhte Transaminasen, beschleunigte BSG, Monozytose, Lymphozytopenie, Thrombozytopenie, makrozytäre, hypochrome Anämie (Anisozytose, Poikilozytose, Polychromasie), verlängerte PTT, IgG- und IgM-Erhöhung. |
|||||||
Leptospira | ||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||||
LEPTE | Leptospiren AK |
|
||||||||||||
LEPGE | Leptospiren IgG AK >> Anhang |
|
|
|||||||||||
LEPME | Leptospiren IgM AK >> Anhang |
|
|
|||||||||||
LEPPCR | Leptospiren DNA-Nachweis qualitativ >> Anhang |
|
negativ |
|
||||||||||
Informationen zu Überschrift Leptospira | ||||||||||||||
Allgemeines | Leptospiren gehören zu den Spirochäten, die wichtigste menschenpathogene Art Leptospira interrogans wird in zahlreiche Serotypen unterteilt. Hauptreservoir sind Nager, Hund, Schwein, Ratte, Rind und Igel. Die Inkubationszeit bei Leptospiroseinfektion (Morbus Weil) beträgt 3-30 Tage. Klinische Symptome der ersten Phase sind akut hohes Fieber, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Myalgien (besonders in den Waden), Konjunktivitis. Nach einem wenige Tage anhaltenden symptomfreien Intervall imponiert die zweite Phase mit Meningitis, Ikterus, Lymphadenitis, Leberschädigung, Nephritis oder Karditis. Das gesamte Krankheitsbild kann auch milde in Form einer grippeartigen Erkrankung auftreten. Weitere, durch Leptospiren verursachte Krankheiten sind das Schlamm-, Feld-, Ernte-, Reisfeld- und Canicolafieber, die Erbsenpflücker- und die Schweinehüterkrankheit. Leptospirose-gefährdet sind vor allem Abwasser- und Kanalarbeiter, Großtierhalter und Metzger. Der Erregernachweis ist im positiven Fall meldepflichtig nach §7 des IfSG. |
|||||||||||||
Listeria | |||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||||||
LPCR | Listeria monocytogenes DNA qualitativ |
|
negativ |
|
|||||||
LPCRLQ | Listeria monocytogenes DNA qualitativ |
|
negativ |
|
|||||||
Informationen zu Überschrift Listeria | |||||||||||
Allgemeines | Listerien sind bewegliche, kokkoide grampositive Stäbchen und finden sich in vielen Nahrungsmitteln (Pflanzenprodukte, z.B. Speisepilze oder Kopfsalat; tierische Produkte, z.B. Wurstsorten wie Salami; Weichkäse, Milch). Wichtig zu erwähnen ist die Eigenschaft der Listerien, sich bei 4°C noch zu vermehren, so daß sich aus anfänglich noch kleinen Bakterienzahlen im Kühlschrank größere Bakterienmengen entwickeln können. Infektionen des Menschen können vom Tier ausgehen, wenn enger Kontakt mit Vieh und Haustieren besteht (Hunde, Katzen, Personen in der Landwirtschaft). Bei geringen Keimzahlen werden Listerien im allgemeinen vom Organismus toleriert. Bis zu 30% gesunder Menschen können asymptomatische Träger von Listerien sein und diese mit dem Stuhl ausscheiden. Klinisch bedeutsam ist Listeria monocytogenes. Schwere Verläufen können Sepsis, Meningitis, Enzephalitis, Endokarditis, Konjunktivitis oder lokale Entzündungen verursachen (Monozyten-Angina). Personen mit erhöhtem Risiko und prädisponierenden Faktoren sind alte Menschen, Achlorhydrie, Malignome, Alkoholiker, Immunsuppression, z.B. bei Hämodialysepatienten nach Nierentransplantation. In der Schwangerschaft stellen Listerien (Listeria monocytogenes) ein grundsätzliches Risiko dar. Kommt es zur mütterlichen Besiedlung, so entsteht allenfalls eine leichte fieberhafte Erkrankung, die oft als grippaler Infekt mißgedeutet wird. Je nach Stadium der Gravidität führt diese intrauterine Infektion entweder zum Fruchttod oder zu einer konnatalen Erkrankung (Meningitis, Encephalitis, Sepsis, Granulomatosis infantiseptica). Bei einer asymptomatischen Besiedlung des Geburtskanals der Mutter können die Erreger auch erst während des Geburtsvorgangs auf das Kind übergehen und mit einer zeitlichen Verzögerung von wenigen Tagen zu den geschilderten Krankheitsbildern beim Neugeborenen führen. Daneben existieren auch eine Anzahl apathogener Listerien, wie z.B. Listeria grayi. Neben dem bakteriologischen Erregernachweis sollte auch eine serologiosche Diagnostik angestrebt werden. Serologisch werden O- und H-Agglutinine im Serum nachgewiesen. Nur die H-Agglutinine sind spezifisch, O-Antikörper zeigen oft Kreuzreaktionen mit anderen grampositiven Bakterien. Wichtig ist hierbei die Verlaufskontrolle. |
||||||||||
Lymphadenopathie | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen zu Überschrift Lymphadenopathie | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Allgemeines |
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lymphochoriomeningitis-Virus (LCMV) | |||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||
LCMAK | LCM Virus AK |
|
|||||
LCMGI | LCM-Virus IgG AK >> Anhang |
|
|
||||
LCMMI | LCM-Virus IgM AK |
|
|
||||
LCMP | LCM-Virus RNA qualitativ |
|
negativ |
|
|||
Informationen zu Überschrift Lymphochoriomeningitis-Virus (LCMV) | |||||||
Allgemeines | LCM-Viren gehören wie Lassaviren zu den Arenaviren. Das erste isolierte Arenavirus war das weltweit verbreitete lymphozytäre Choriomeningitis-Virus (LCM-Virus), welches bereits 1934 in den USA isoliert wurde. Der Erreger kommt weltweit vor und gilt als Erreger von Zoonosen bei Nagetieren. Infektionsquelle für das LCM-Virus sind v.a. meist Hamster oder Hausmäuse. Die Übertragung des Virus erfolgt durch Einatmen der Viren, z.B. Tröpfcheninfektion (eingetrocknete urinhaltige Exkremente) oder direkten Kontakt mit befallenen Tieren (Kontaktinfektion, Nagetierbiss, Urin, Schmierinfektion von Mensch zu Mensch). Die Inkubationszeit beträgt 5-10 Tage. Die Symptome einer Infektion bei Erwachsenen sind ähnlich einem fieberhaften grippalen Infekt. Als seltene ernste Komplikation kann eine aseptische Meningitis mit tödlichen Verläufen auftreten. Bei Schwangeren wurde die Infektion bisher selten nachgewiesen, jedoch besteht die Gefahr einer Schädigung des Embryos. |
||||||
Malaria | ||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||
MALI | Plamodien Antikörper >> Anhang |
|
|
|
||||
MADI | Plasmodien Direktnachweis (Dicker Tropfen) >> Anhang Primäruntersuchung im Verdachtsfall, am aussagekräftigsten im Fieberschub |
|
negativ |
|
||||
MADI | (Dicker Tropfen) >> Anhang | |||||||
MALP | Malaria DNA-Nachweis >> Anhang | |||||||
MALP | Plasmodien DNA qualitativ >> Anhang |
|
negativ |
|
||||
Informationen zu Überschrift Malaria | ||||||||
Allgemeines | Allgemeines: Vermeidung von Insektenstichen: Anopheles-Moskitos stechen vor allem zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang. Die konsequente Anwendung der Maßnahmen zur Vermeidung von Insektenstichen kann das Malariarisiko erheblich verringern: • Aufenthalt abends und nachts in mückensicheren Räumen (klimatisiert, Fliegengitter, imprägnierte Moskitonetze), • Einreiben unbedeckter Hautstellen mit Moskito-abweisenden Mitteln (Repellents), • Tragen von hautbedeckender Kleidung, • Anwendung von Insektenvertilgungsmitteln, Aerosolen, Verdampfern, Räucherspiralen, Steckdosen-Verdampfer o.ä., • Sauberhalten von Behältern, in denen sich Regenwasser sammeln kann (Mückenbrutplatz!), • Abdecken von offenen Wasserflächen, Kurzhalten von Gras und Büschen. Chemoprophylaxe: Eine Chemoprophylaxe ist bei Reisen in Malariagebiete grundsätzlich empfehlenswert und kann das Risiko auch in Gebieten mit Verbreitung von multiresistenten Malaria-tropica-Erregern wesentlich reduzieren. Bei einer ungenügenden Chemoprophylaxe in Resistenzgebieten soll zudem eine therapeutische Dosis eines Reservemittels mitgeführt werden, das bei malariaverdächtigen Symptomen und nicht erreichbarer ärztlicher Hilfe eingenommen wird (Notfall- oder „Standby“-Behandlung). Dies sollte jedoch nur eine Notfallmaßnahme bis zum Erreichen ärztlicher Hilfe darstellen. Die alleinige Mitnahme eines Malaria-Medikamentes zur eventuellen notfallmäßigen Selbstbehandlung ohne prophylaktische Medikamenteneinnahme kommt in Betracht bei - kurzfristiger Malariaexposition (nur wenige Tage) - Reisen in Gebiete mit sehr niedriger Malariainzidenz - bekannter Unverträglichkeit einer Malariaprophylaxe. Malaria-Prophylaxe-Empfehlungen nach Reisegebieten: Nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden die Malariagebiete je nach Resistenzsituation in die Zonen A, B und C eingeteilt. Innerhalb dieser einzelnen Zonen kann das Malaria-Risiko selbst innerhalb eines Landes sehr unterschiedlich sein. Als Orientierungshilfe für die Beratungspraxis werden daher von Beratungsstellen die Empfehlungen für die wichtigsten Reisegebiete angegeben. Im Einzelfall können entsprechend individueller Gesichtspunkte beim Reisenden andere Empfehlungen notwendig werden (z.B. Aufenthalt nur in Großstädten, Aufenthalt nur für wenige Tage, Unverträglichkeiten, Vorerkrankungen usw.). Malariaprophylaxe in der Schwangerschaft: Bei Schwangeren ist nicht nur die werdende Mutter, sondern auch der Fetus durch Abort oder intrauterinen Fruchttod besonders gefährdet. Schwange¬re sollten deshalb nur bei zwingender Notwendigkeit in Malariagebiete reisen. Wird auf eine Reise nicht verzichtet, ist eine Malariaprophylaxe in der Schwangerschaft unerläßlich. Auch bei voll gestillten Säuglingen ist eine eigene Malariaprophylaxe erforderlich, da über die Brustmilch der Chemoprophylaxe einnehmenden Mutter kein ausreichender Schutz beim Säugling erzielt wird. Teratogene oder abortive Wirkungen von Chloroquin und Chinin sind in den zur Malariatherapie verwendeten Dosierungen nicht bekannt. Sie stellen die Mittel der Wahl dar. Im Bedarfsfalle sollte Chinin mit Erythromycin statt mit Doxycyclin kombiniert werden. Verhalten im Erkrankungsfall, bzw. Verdachtsfall: Malariasymptome sind Fieber, schweres Krankheitsgefühl, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost, Rückenschmerzen, meningitische Symptome u.a. Durch die Krankheitserscheinungen kann die Diagnose „Malaria“ weder sicher gestellt noch ausgeschlossen werden. Die Zeit zwischen Einreise ins Malariagebiet und einer möglichen Malariaerkrankung beträgt mindestens 7 Tage (Inkubationszeit). Jedes unklare Fieber in den Tropen und auch lange Zeit nach Rückkehr ist solange verdächtig auf Malaria, bis das Gegenteil erwiesen ist. Bei Verdacht auf Malaria sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Nur wenn kein Arzt erreichbar ist, kann eine Selbstbehandlung auf Malaria durchgeführt werden, wenn keine Gegenanzeigen vorliegen. Nach Selbstbehandlung ist eine ärztliche Kontrolle dringend anzuraten. Auch lange Zeit nach Rückkehr ist eine Erkrankung an Malaria nicht auszuschließen. Dem behandelten Arzt müssen immer Hinweise auf vorangegangene Tropenreisen gegeben werden. Als medizinische Begleitmaßnahmen dienen eine gezielte Antipyrese zur Vermeidung generalisierter Krampfanfälle (besonders bei Kindern) mit z.B. Paracetamol oral oder rektal und eine korrekte Flüssigkeitsbilanzierung zur Vermeidung von Überwässerungzuständen. Weitere klinische Zeichen und Laborveränderungen: Bewußtseinstrübung, Schwäche u. Ikterus, zerebrale Malaria (nicht erweckbares Koma nach Ausschluß anderer Ursachen), Lungenödem, Nierenfunktionsstörung, Kreislaufkollaps, disseminierte intravasale Gerinnung, generalisierte Krampfanfälle; normozytäre Anämie, Thrombozytämie, LDH-Anstieg, Erhöhung des freien Hämoglobins, Hypoglykämie, Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Säure-Basen-Entgleisungen, Hyperpyrexie, Hyperparasitämie (> 5% parasitierte Erythrozyten), Hämoglobinurie. |
|||||||
Masern-Virus | |||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||||||||||
MAEL | Masern-Virus |
|
|||||||||||||
MAGE | Masern IgG AK >> Anhang |
|
|
||||||||||||
MAME | Masern IgM AK >> Anhang | negativ |
|
||||||||||||
MASP | Masern Virus RNA (Direktnachweis) |
|
negativ |
|
|||||||||||
Informationen zu Überschrift Masern-Virus | |||||||||||||||
Allgemeines | Zur Familie der Paramyxoviridae gehörend, führt das Masern-Virus zu einer weltweit verbreiteten Infektionskrankheit, für die Menschen aller Altersklassen ohne Antikörper empfänglich sind und mehr als 95% erkranken. Das Masern-Virus tritt durch Tröpfcheninfektion über die Schleimhäute des Oropharynx und der Konjunktiva ein, vermehrt sich zunächst lokal sowie in den regionalen Lymphdrüsen und breitet sich schließlich nach Vermehrung in den B- und T-Lymphozyten und in den Makrophagen zum Respirations-, Gastrointestinal-, Urogenitaltrakt, zur Haut und zum Zentralnervensystem aus. Klinische Symptome: nach einer Inkubation von 10-12 Tagen beginnt die Erkrankung mit einem uncharakteristischen Katarrh der oberen Luftwege und der Bindehäute. Zusätzlich entwickelt sich Fieber, gelegentlich Erbrechen oder Krampfanfälle. Am 2.-3. Tag erscheinen kalkspritzerartige Flecken auf den Wangenschleimhäuten, ein Enanthem am weichen Gaumen sowie Urtikaria. Ein paar Tage danach beginnt das zweite, über den ganzen Körper sich ausbreitende exanthematische Stadium, das von einem erneuten Fieberanstieg begleitet ist. Innerhalb von 1-2 Tagen kommt das Exanthem zur vollen Entfaltung und beginnt dann rasch abzulassen. Dabei erlischt gleichzeitig die Infektiosität des Krankheitsprozesses. Komplikationen können sein: Masenpneumonie, Masernkrupp, Masernotitis, Masernenzephalitis. Schwangerschaft: Masern- (und Mumps)-Infektionen und -erkrankungen in der Schwangerschaft kommen in Deutschland selten vor, da zur Zeit bis zum gebärfähigen Alter noch 96 bis 98 Prozent der Frauen die natürliche Infektionen vor der Schwangerschaft durchgemacht haben, Antikörperpositiv und geschützt sind. Bei Masern und Mumps-Kontakt in der Schwangerschaft sollte schnell die Immunitätslage bestimmt werden und bei den seronegativen Schwangeren die passive Prophylaxe mit Immmunglobulin durchgeführt werden. Durch die frühzeitige Gabe wird eine im Erwachsenenalter und besonders in der Schwangerschaft oft schwer verlaufende Masernerkrankung entweder vollkommen verhütet oder nur mit geringen Symptomen auftreten. Im Falle einer unbeabsichtigten Impfung mit Masern- oder Mumpslebendimpfstoff bei bestehender Gravidität sieht man keine Indikation zur Interruptio, da keine schädlichen Effekte der Impfung für die kindliche Frucht zu erwarten sind. Eine Lebend-Impfung sollte nur vor der Schwangerschaft durchgeführt werden. |
||||||||||||||
Mumps-Virus | ||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||||
MUEL | Mumps Virus AK |
|
||||||||||||
MUGE | Mumps IgG AK |
|
|
|||||||||||
MUME | Mumps IgM AK | negativ |
|
|||||||||||
MUPC | Mumps Virus RNA (Direktnachweis) |
|
negativ |
|
||||||||||
Informationen zu Überschrift Mumps-Virus | ||||||||||||||
Allgemeines | Erreger der Mumps (Parotitis epidemica) ist das Myxovirus parotidis. Die Übertragung geschieht durch Tröpfcheninfektion. Risikogruppe sind Jugendliche zwischen dem 4. und 15. Lebensjahr sowie seronegative Erwachsene (nur ca. 70% der Erwachsenen sind immun). Klinische Zeichen: nach einer Inkubationszeit von 2-4 Wochen treten Prodromi mit subfebrilen Temperaturen, Katarrh, Mattigkeit und einer schmerzhaften Schwellung der Parotis (in 75% beidseits) auf. Gefürchtete Komplikationen sind Pankreatitis, Orchitis (25%), ev. mit Sterilität, Thyreoiditis, häufig begleitet von ZNS-Symptomen; seltene Komplikationen: Diabetes Typ-I-Induktion, Myokardschäden, Polyarthritis, einseitige Taubheit. |
|||||||||||||
Mycoplasma | ||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||||
MYPE | Mycoplasma pneumoniae >> Anhang |
|
||||||||||||
MPGE | Mycoplasma pneumoniae IgG AK |
|
|
|||||||||||
MPME | Mycoplasma pneumoniae IgM AK |
|
|
|||||||||||
MPAE | Mycoplasma pneumoniae IgA AK |
|
|
|||||||||||
MYPP | Mycoplasma pneumoniae DNA qualitativ |
|
negativ |
|
||||||||||
MYPPLQ | Mycoplasma pneumoniae DNA qualitativ |
|
negativ |
|
||||||||||
MHOM | Mycoplasma hominis DNA qualitativ |
|
negativ |
|
||||||||||
MYGE | Mycoplasma genitalium DNA qualitativ |
|
negativ |
|
||||||||||
Informationen zu Überschrift Mycoplasma | ||||||||||||||
Allgemeines | Mykoplasmen sind bakterienähnliche gramnegative, kokkoide, zellwandständige Erreger ohne eigene Zellwand und daher nur schlecht anfärbbar. Mycoplasma hominis: Der Erreger ist weltweit vertreten, kann zur physiologischen Flora des Urogenitaltraktes gehören und nur bedingt infektiös sein. Er wird primär über die Geschlechtsorgane übertragen. Betroffen sind besonders jüngere Frauen. Als empirisch nachweisbar gelten die unspezifische Nierenbeckenentzündung, Urethritis, Prostatitis die Entzündung der Eileiter, der Eihäute, des weiblichen Beckens, Bartholinitis sowie Aborte und Kindbettfieber. Bei Neugeborenen können nachgeburtliche Lungenentzündung, Hirnhautentzündung, und Abszesse symptomatisch sein. In seltenen Fällen treten auch Wundinfektionen, Hirnabszesse und Knocheninfektionen auf. (siehe auch Ureaplasma urealyticum). Der Erregernachweis ist mittels bakteriologischem Abstrich oder PCR möglich (s.u.). Mycoplasma pneumoniae: Die Übertragung dieses weltweit vorhandenen Erregers erfolgt durch Tröpfcheninfektion. Als Pathogenitätsfaktoren werden Anheftung an die Bronchialepithelzellen beschrieben mit Zytotoxizität durch Produktion von Wasserstoffperoxid. Bei Kindern die jünger als drei Jahre sind verursacht er vor allem Entzündungen des oberen Respirationstraktes, beim Heranwachsenden aber auch Bronchitiden und interstitielle Pneumonien. Symptome: Langsamer Krankheitsbeginn, Fieber, Mattigkeit, Kopfschmerzen, Husten, in 5-10% der Fälle Tracheobronchitis oder Pneumonie. Der Erreger verursacht an der Haut besonders bei jüngeren Patienten auch das sogenannte Stevens-Johnson Syndrom; außerdem kann es zu Arrhythmien, Herzinsuffizienz, Meningitis, Meningoenzephalitis, GBS, peripheren Neuropathien sowie Polyarthralgien kommen. Mycoplasma genitalium ist neben Chlamydia trachomatis ein wichtiger Erreger „non-gonococcal-Urethritis“. Bei Männern mit NGU findet man M. genitalium häufig in der Harnröhre mit Epididymitis und Prostatitis. Bei Frauen ist M. genitalium mit Urethritis und Zervizitis assoziiert und wird auch im Endometrium bei infektiöser Pelvitis nachgewiesen. |
|||||||||||||
Myokarditis, infektiöse | ||||||||||||||||||||
Informationen zu Überschrift Myokarditis, infektiöse | ||||||||||||||||||||
Allgemeines |
|
|||||||||||||||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | |||||||||||||
GPCR | Neisseria gonorrhoeae DNA-Nachweis qualitativ (Gonokokken) |
|
negativ |
|
|||||||||||
Synonyme | Gonokokken | ||||||||||||||
Allgemeines | Neisseria gonorrhoeae (gramnegatives Kokkenbakterium) ist der Erreger der häufigsten Geschlechtskrankheit, der Gonorrhoe (Tripper). Die Infektion erfolgt durch Intimkontakt. Mittels ihrer Pili heften sich die Gonokokken an die Mikrovilli der zilienfreien Epithelzellen und bewirken eine eitrige Entzündung mit reichlich polymorphkernigen Leukozyten. Klinische Symptome: nach einer Inkubationszeit von 2-5 Tagen machen sich bei genitaler Infektion des Mannes eitrige Entzündung und Schwellung der Urethramündung sowie Brennen beim Wasserlassen bemerkbar. Es kommt zum eitrigen Ausfluß, in dem die Erreger massenweise nachgewiesen werden können. Unbehandelt kann die Entzündung aszendieren und nach einigen Wochen Prostatitis mit Tenesmen bei der Harnentleerung auslösen. Weitere Komplikationen sind Epididymitis (Infertilität!), Harnröhrenstriktur, bei der Frau Adexitis (Infertilität!), seltener auch Monarthritis, Endokarditis. Bei Neugeborenen ist die Infektion der Bindehaut durch eine an Gonorrhoe erkrankte Mutter heutzutage durch die Credé`sche Prophylaxe eine Rarität. Bei Erkrankung besteht nach IfSG Meldepflicht. Immunität: Durch das Überstehen einer Gonorrhoe wird keine Immunität erworben. Differentialdiagnose von weiteren STD-Erregern (sexuell transmitted diseases): Treponema pallidum, Chlamydia trachomatis, Haemophilus ducreyi, Mycoplasmen, Ureaplasma urealyticum; Herpes simplex Typ 2, Hepatitis B, Zytomegalievirus, Human- Papilloma-Virus, HIV1 und 2; Candida ssp., Phthirus pubis (Schamlaus), Sarcoptes scabiei (Krätze), ggf. auch Shigella/Salmonella ssp., Entamoeba histolytica, Lamblia intestinales u.a. |
||||||||||||||
Präanalytik / Probenvorbereitung |
Mögliche Materialien: Abstrich, Liquor (1 ml), Punktat (1 ml) | ||||||||||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | |||||
NORAGE | Noroviren-Ag EIA |
|
negativ |
|
|||
Allgemeines | Die Sensitivität des Norovirus-Antigen-EIA erlaubt eine Erkennung von Ausbrüchen, zur Diagnostik sporadischer Krankheitsfälle wird die sensitivere PCR empfohlen, diese ist Kassenleistung. | ||||||
Organbezogene Infektserologie | ||||||||||||||||||||||||
Informationen zu Überschrift Organbezogene Infektserologie | ||||||||||||||||||||||||
Allgemeines |
|
|||||||||||||||||||||||
Parainfluenza-Virus | |||||||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||||||||||||||
PARA | Parainfluenza-Virus AK erfasst werden Antikörper gegen Typ 1-3 |
|
|||||||||||||||||
PIGE | Parainfluenza-Virus IgG AK |
|
|
||||||||||||||||
PIAE | Parainfluenza-Virus IgG AK |
|
|
||||||||||||||||
PI1PC | Parainfluenza 1 RNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
|||||||||||||||
PI3PC | Parainfluenza 3 RNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
|||||||||||||||
Parvo-Virus B19 | ||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||||
PARV | Parvo-Virus B19 AK |
|
||||||||||||
PIGG | Parvo-Virus B19 IgG AK |
|
|
|||||||||||
PIGM | Parvo-Virus B19 IgM AK >> Anhang |
|
|
|||||||||||
P19GB | Parvo-Virus B19 IgG-Immunoblot |
|
siehe Befundbericht |
|
||||||||||
P19GB | Parv. B19-IgG (Blot) * | |||||||||||||
XXP19 | . | |||||||||||||
P19MB | Parvo-Virus B19 IgM-Immunoblot >> Anhang |
|
siehe Befundbericht |
|
||||||||||
P19MB | Parv. B19-IgM (Blot) * >> Anhang | |||||||||||||
XXP19 | . | |||||||||||||
PPCR | Parvovirus B19 DNA-Nachweis qualitativ >> Anhang |
|
negativ |
|
||||||||||
PPCRFW | Parvovirus B19 DNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
||||||||||
Informationen zu Überschrift Parvo-Virus B19 | ||||||||||||||
Allgemeines | Parvovirus tritt in Europa endemisch auf, die Infektion erfolgt mittels Tröpfchenübertragung oder seltener parenteral. Nach einer Inkubationszeit von 13-17 Tagen treten beim Infizierten ein etwa 2-3 Wochen anhaltendes Erythema infektiosum (Ringelröteln), Lymphknotenschwellungen und grippale Symptome auf. Arthralgien und Arthritiden wurden ebenfalls beobachtet. Parvovirus-B19 kann zu einer vorübergehenden Myelodysplasie mit Hemmung der Erythropoese führen (aplastische Krisen bei Patienten mit hämolytischen Anämien). In der Schwangerschaft gefährdet das Virus durch diaplazentaren Übertritt den Feten und verursacht in ca. 10% der Fälle einen Hydrops fetalis mit intrauterinem Fruchttod. Embryopathien sind nicht bekannt. |
|||||||||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | |||||
PCAP | Pneumocystis jiroveci DNA qualitativ früher: Pneumocystis carinii relevant bei immunsupprimierten Patienten |
|
negativ |
|
|||
Allgemeines | Pneumocystis jiroveci, der Erreger der Pneumocystose ist weltweit verbreitet und beim Menschen latent in der Lunge vorhanden. Der extrazellulär vorkommende Erreger gilt als Protozoe mit nur einer Spezies und gilt als harmloser Opportunist, der jedoch bei Immunschwäche des Trägers zu schwerer Erkrankung führen kann. Bei HIV-positiven Patienten läßt sich der Erreger in bis zu 80% der Fälle nachweisen. Klinisch zeigt sich die Pneumocystose mit Hypoxämie, Fieber und einem leichten unproduktiven Husten. Im Röntgen-Thorax findet man diffuse interstitielle Infiltrate. Der Direktnachweis gelingt bei Befall aus Trachealsekret oder Bronchiallavage. |
||||||
Präanalytik / Probenvorbereitung |
geeignetes Material: Bronchiallavage, Trachealsektret. EDTA-Blut ist nicht geeignet. | ||||||
Schlüsselw. | Pneumocystis carinii | ||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | ||||||
POLN | Polio-Virus AK (Kinderlähmung) Neutralisationstest (WHO) |
|
|
|||||
PTY1 | Polio-Virus AK Typ 1 |
|
||||||
PTY2 | Polio-Virus AK Typ 2 |
|
||||||
PTY3 | Polio-Virus AK Typ 3 |
|
||||||
Informationen zu POLN | ||||||||
Allgemeines | Das Poliovirus ist ein Virus aus der Familie der Picornaviridae, das beim Menschen die Kinderlähmung oder Poliomyelitis auslöst. Es handelt sich um ein sehr einfaches Virus ohne Hülle mit einem Genom aus einzelsträngiger RNA. Es kommt ausschließlich beim Menschen vor. Es existieren 3 humanpathogene Serotypen: Serotyp 1 : Typ Mahoney oder Brunhilde, dieser Typ kommt am häufigsten vor und kann eine schwere Erkrankung verursachen; Serotyp 2 : Typ Lansing, dieser Typ verursacht eher leichte Verläufe; Serotyp 3 : Typ Leon, dieser Typ kommt eher selten vor, verursacht aber in der Regel einen ernsten Verlauf. Ursprünglich war das Virus weltweit verbreitet; in den Tropen traten Epidemien ganzjährig auf, in gemäßigten Breiten vor allem im Sommer. In Endemiegebieten ist das Virus unter anderem auch in Abwässern nachweisbar; in der Umwelt soll es mehrere Wochen vermehrungsfähig bleiben. Der einzige natürliche Wirt und damit das einzige bekannte Reservoir ist der Mensch. Das Virus wird durch Schmierinfektion (fäkal-oral) und auch über Gegenstände übertragen. Nachdem das Virus über den Mund aufgenommen wurde und sich im Nasopharynx und im Verdauungstrakt vermehrt hat, kommt es zu einer Virämie, bei der das Virus über die Blutbahn verteilt wird. In den meisten Fällen verläuft dies ohne Symptome; lediglich bei 4 bis 8% der Infizierten kommt es zu grippeähnlichen Beschwerden. Nur in seltenen Fällen, bei zirka 1% der Infektionen, befallen die Viren auch Nervenzellen, und zwar vorzugsweise die für die Muskulatur wichtigen Vorderhornzellen im Rückenmark. Dies führt dann zum Krankheitsbild der Kinderlähmung. Eine Isolierung des Virus aus Stuhlproben soll in den ersten 14 Tagen der Erkrankung zu 80% erfolgreich sein. |
|||||||
Polyoma-Virus | |||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||
POLPBK | Polyoma BK Virus DNA qualitativ >> Anhang |
|
negativ |
|
|||
POBPCU | Polyoma BK Virus DNA qualitativ |
|
negativ |
|
|||
POLP | Polyoma JC Virus DNA qualitativ >> Anhang |
|
negativ |
|
|||
POJPCU | Polyoma JC Virus DNA qualitativ |
|
negativ |
|
|||
POJPCL | Polyoma JC Virus DNA qualitativ |
|
negativ |
|
|||
Informationen zu Überschrift Polyoma-Virus | |||||||
Allgemeines | Die Familie Polyomaviridae umfasst unbehüllte DNA-Viren, die bei verschiedenen Wirbeltieren (Säugetiere, Nagetiere und Vögel) und beim Menschen zu persistierenden Infektionen führen. Die zu dieser Gattung gehörenden BK- und JC-Viren, die mittlerweile auch als Polyomavirus hominis Typ 1 und 2 bezeichnet werden. In der Normalbevölkerung können Antikörper gegen BK-Virus zu 100 % und gegen JC-Virus zu etwa 80 % nachgewiesen werden. Der Primärkontakt mit den etablierten Polyomaviren führt zu einer lebenslang persistierenden Infektion, die in gesunden Personen asymptomatisch verläuft. Als Organe der Persistenz beider Viren können heute der Urogenitaltrakt, das ZNS, der Verdauungstrakt sowie Zellen des hämatopoetischen Systems angesehen werden, wobei eine enge Assoziation von JCV mit dem ZNS und von BKV mit dem Urogenitalsystem besteht. Nur unter Einschränkung der Immunkompetenz (z. B. Schwangerschaften sowie inflammatorische und proliferative Erkrankungen) kann es transient zur Vermehrung in den Zielorganen der Persistenz kommen. Eine lang andauernde Einschränkung der zellulären Immunitätslage durch eine entsprechende Basiserkrankung oder therapeutische Maßnahmen muss als Hauptrisikofaktor für die Erkrankung angesehen werden. Die Polyomavirus hominis Typ 1-Infektion (BKV) gehört zu den häufigen Infektionen im Kindesalter. Etwa 70% der Bevölkerung hatten im Laufe ihres Lebens Kontakt mit diesem Virus mit nachweisbaren Antikörpern nach einer durchgemachten Infektion. Allerdings bleibt die Infektion oft asymptomatisch. Unter den Bedingungen der Immunsuppression nach einer Nierentransplantation kann eine Infektion mit Polyomavirus reaktviert werden mit messbarer Virusvermehrung. Die Krankheit kann typischerweise in zwei Formen für einen transplantierten Patienten symptomatisch werden: als BK-Virus Nephropathie (PVAN, Polyoma-Virus assoziierte Nierenerkrankung) und als hämorrhagische Cystitis (HC, auch als späte Komplikation nach hämatopoetischen Zelltransplantation). Diagnose der PVAN: Die PVAN, die häufig erst bei einer Nierenbiopsie festgestellt wird, ist bereits eine Spätfolge der BKV-Infektion. Daher wird neuerdings ein Screening der BKV-Replikation empfohlen, um Patienten mit einem erhöhten Risiko zu identifizieren. Der Nachweis viraler DNA mittels PCR und von BKV-infizierten Decoy-Zellen in Serum oder Urin stellen nicht invasive Methoden dar, frühe Formen der PVAN zu diagnostizieren. Hierbei muss bedacht werden, dass die BKV-Exkretion auch im Zusammenhang mit Toxizität und Abstoßung beobachtet wird. Diagnose der BKV-assoziierten HC: Der Nachweis von BKV durch PCR oder Virusisolierung aus Urin zeigt die Beteiligung von BKV am Krankheitsgeschehen. Das Polyomavirus hominis Typ 2 (JCV) führt bei zellulär Immunsupprimierten (AIDS Stadium C3) zur progressiv multifokalen Leukoenzephalopathie (PML). Die PML verläuft fast immer tödlich. Diagnose der PML: Im Verdachtsfall sollte neben der unabdingbaren neurologischen Untersuchung eine MRT des ZNS sowie die Liquordiagnostik unter Einschluss einer virusspezifischer PCR durchgeführt und in unklaren Fällen ggf. sogar eine Hirnbiopsie erwogen werden. Als Hinweis auf eine Erholung wird das Verschwinden des Erregers aus dem Liquor gewertet. |
||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | ||||||
PAAK | Pseudomonas aeruginosa |
|
||||||
PAAP | IgG AK g. Alkal. Protease >> Anhang |
|
|
|||||
PAEL | IgG AK g. Elastase >> Anhang |
|
|
|||||
PAET | IgG AK g. Exotoxin >> Anhang |
|
|
|||||
Material | Referenzbereich | Methode * | |||||||
TOAK | Rabies-Virus Antikörpernachweis (Tollwut) nur als Impfkontrolle |
|
|
|
|||||
Allgemeines | Eine Indikation für eine präexpositionelle Immunisierung besteht gegenwärtig bei Tierärzten, Jäger, Forstpersonal u.a. Personen mit Umgang mit Tieren in Gebieten mit neu aufgetretener Wildtiertollwut sowie bei Personen mit beruflichem oder sonstigem engen Kontakt zu Fledermäusen. Eine präexpositionelle Impfung muss weiterhin bei Personal mit Tollwutinfektionsrisiko (Tollwutlaboratorien) erfolgen. Nach einer kompletten Grundimmunisierung beträgt die Schutzdauer bis zu 5 Jahre. Bei Personen mit weiter bestehendem Expositionsrisiko sollten regelmäßig Auffrischungsimpfungen entsprechend den Angaben der Hersteller durchgeführt werden. Zur Festlegung des exakten Auffrischungszeitpunktes ist eine Titerkontrolle empfehlenswert. Bei Personen, die einem hohen kontinuierlichen Risiko ausgesetzt sind (vor allem berufliche Exposition in Laboratorien mit Tollwutrisiko), wird eine halbjährliche Kontrolle auf neutralisierende Antikörper empfohlen. Eine Auffrischungsimpfung ist bei Titern < 0,5 IE/ml Serum indiziert. Weiterhin sollte eine Impfung bei Reisenden mit einem entsprechenden Expositionsrisiko (z.B. bei Trekkingtouren) in Regionen mit hoher Tollwutgefährdung (z.B. durch streunende Hunde) durchgeführt werden. |
||||||||
Präanalytik / Probenvorbereitung |
Eine Bearbeitung der Probe ist nur möglich bei vollständiger Beschriftung des Probenröhrchens mit dem Patientennamen, da die Patientendaten des Überweisungs-/Einsendescheins und des Probenröhrchens übereinstimmen müssen. | ||||||||
Respiratory-Syncytial-Virus (RSV) | ||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||||
RSVE | Respiratory Syncytial Virus AK |
|
||||||||||||
RSVGE | RSV IgG AK |
|
|
|||||||||||
RSVAE | RSV IgA AK |
|
|
|||||||||||
RSVP | RSV RNA-Nachweis qualitativ (Respiratory Syncytial Virus) |
|
negativ |
|
||||||||||
Informationen zu Überschrift Respiratory-Syncytial-Virus | ||||||||||||||
Allgemeines | RSV (Respiratory Syncytial Virus) ist ein einzelsträngiges, umhülltes RNA-Virus der Paramyxovirusfamilie. Die Verbreitung ist weltweit und tritt saisonal vorwiegend im Spätherbst, Winter und Frühjahr (Nov.-April) auf. Die Übertragung geschieht durch Tröpfchen- und Schmierinfektion sowie über kontaminierte Gegenstände (nosokomial), Eintrittspforten sind Schleimhäute der Nase und Augen. Die Inkubationszeit beträgt ca. 2 - 8 Tage. Klinisches Bild: die RSV-Infektion ist eine akute Erkrankung der Atemwege mit Rhinitis, Pharyngitis, Tracheobronchitis und Bronchiolitis. Primärinfektion bei Säuglingen und Kleinkindern: Schnupfen, Husten, Fieber. Nach Ausbreitung in unteren Respirationstrakt: Bronchiolitis, Pneumonie. Schwere Verläufe findet man bei Immunsupprimierten. Die Dauer der Virusausscheidung beträgt 2 - 10 Tage und ist verlängert bei Steroidbehandlung. Der Nachweis einer RSV-Infektion erfolgt durch Antigenbestimmung im Nasopharyngealsekret oder RNA Nachweis mittels PCR. |
|||||||||||||
Rickettsia species | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
RIAKB | Rickettsia AK Erregernachweis siehe Kapitel Mikrobiologie |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
RICO | IgG AK gegen R. conorii und R. rickettsii >> Anhang |
|
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
RICM | IgM AK gegen R. conorii und R. rickettsii >> Anhang |
|
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
RTPG | IgG AK gegen R. typhi und R. prowazekii >> Anhang |
|
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
RTPM | IgM AK gegen R. typhi und R. prowazekii >> Anhang |
|
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
RICKPC | Rickettsia species DNA-Nachweis qualitativ >> Anhang |
|
negativ |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
RICKZE | Rickettsia species DNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Informationen zu Überschrift Rickettsia species | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Allgemeines | Rickettsien sind obligat intrazellulär lebende, gramnegative Bakterien. Sie werden, nicht zuletzt aus historischen Gründen, in drei Gruppen eingeteilt: Die »Typhus-Gruppe« mit dem prominentesten Vertreter R. prowazekii, Erreger des Flecktyphus, die »Spotted-Fever-Gruppe« mit dem Erreger des Rocky-Mountain-Spotted-Fever Rickettsia rikkettsii und vielen ähnlichen, und eine dritte Gruppe, zu der nur R. tsutsugamushi gehört, der Erreger des Scrub-Typhus. Diese Art wird, soweit bekannt, als einzige von Milben verbreitet.
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Ross-River-Virus | ||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||
RRAK | Ross-River-Virus AK >> Anhang |
|
siehe Befundbericht |
|||
RRIF | Ross-River-Virus IgG AK >> Anhang |
|
||||
RRIM | Ross-River-Virus IgM AK |
|
||||
Informationen zu Überschrift Ross-River-Virus | ||||||
Allgemeines | Das Ross-River-Virus (RRV) ist ein Arbovirus aus der Familie der Togaviridae, Genus Alphavirus. Es ist in Australien, auf Papua-Neuguinea und den benachbarten Inseln endemisch und führt jährlich zu mehreren tausend Erkrankungen (epidemische Polyarthritis). Die Übertragung erfolgt durch Stechmücken der Familien Aedes, Culex und Mansonia. Das Virussreservoir sind vermutlich Kleinsäuger. Eine direkte Übertragung von Mensch zu Mensch wurde bisher nicht beobachtet. Es zeigt sich eine saisonale Verteilung insbesondere im Spätsommer und Frühherbst. Nicht zuletzt bedingt durch den zunehmenden Tourismus nach Australien ist die Infektion heute von reisemedizinischer Bedeutung. Klinische Symptome: Nach einer Inkubationszeit von 3 bis 9 Tagen plötzlich einsetzende, symmetrische Gelenk- (Arthralgien) und Muskelschmerzen (Myalgie) sowie Gelenksteifigkeit, leichte Temperaturerhöhung, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Lethargie, Hautausschläge (Röteln-ähnlich) und Kopfschmerzen. Die Erkrankung ist selbstlimitierend, Symptome können jedoch auch Monate bis Jahre andauern. |
|||||
Rubella-Virus (Röteln) | ||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||
ROAV | Röteln IgG Avidität Zusatztest zur Eingrenzung des Infektionszeitpunktes |
|
|
|
||||||||
ROAV | Roeteln-IgG-Aviditaet * |
|
||||||||||
XXROT | . | |||||||||||
ROMAI | Röteln Liquor-Serum-Quotient IgM (Röteln Antikörper-Index IgM) |
|
|
|
||||||||
ROGAI | Röteln Liquor-Serum-Quotient IgG (Röteln Antikörper-Index IgG) beinhaltet neben dem spez. Antikörpernachweis auch die Quantifizierung von Albumin und der Immunglobuline in Liquor und Serum |
|
|
|
||||||||
Informationen zu Überschrift Rubella-Virus | ||||||||||||
Allgemeines | Das Rötelnvirus ist das einzige Mitglied der Gattung Rubivirus und gehört zur Familie der Togaviridae. Die Übertragung erfolgt durch eine Tröpfcheninfektion mit 50-prozentiger Kontagiosität. Die Inkubationszeit beträgt 14–21 Tage. Eine Woche vor bis eine Woche nach Ausbruch des Exanthems ist der Patient ansteckend. Die Viren dringen über die Schleimhäute der oberen Atemwege ein und werden zunächst bevorzugt in lymphatischem Gewebe vermehrt. Anschließend erfolgt eine Virämie. Im Falle einer Schwangerschaft kann eine Übertragung des Virus über die Plazenta auf das ungeborene Kind erfolgen. Klinische Bilder: Die Röteln treten vor allem in der Kindheit auf. Im Alter von 20 bis 25 Jahren haben etwa 80 bis 90 Prozent Antikörper gegen das Röteln-Virus entwickelt. Der Verlauf ist unspezifisch und leicht mit anderen fieberhaften Erkrankungen mit Hautausschlag verwechselbar oder asymptomatisch. Typische Symptomatik: nach der Inkubationszeit können sich zunächst im Gesicht gerötete, einzelstehende, leicht erhabene Effloreszenzen bilden, die sich auf den Rumpf und die Extremitäten ausbreiten. Diese bilden sich meist nach ein bis drei Tagen zurück. Begleitend tritt oft erhöhte Temperatur bis 39°C auf. Hinzu kommen eventuell Kopf- und Gliederschmerzen, eine Lymphknotenschwellung an Hinterkopf, Nacken und hinter den Ohren sowie ein leichter Katarrh der oberen Luftwege und eine Bindehautentzündung. Komplikationen: Seltene, mit zunehmendem Lebensalter des Patienten häufiger werdende Komplikationen, sind Arthritis, Thrombozytopenie mit vermehrter Blutungsneigung oder eine Enzephalitis. Darüber hinaus kann es auch zu einer Bronchitis, einer Mittelohrentzündung oder Myo- und Perikarditis kommen. Schwangerschaft: Immunität und damit Schutz vor Röteln-Embryopathie für die bestehende Schwangerschaft ist anzunehmen, wenn spezifische Antikörper rechtzeitig vor Eintritt dieser Schwangerschaft nachgewiesen worden sind und der Befund ordnungsgemäß dokumentiert worden ist. Bei Schwangeren ohne ausreichende Immunität ist eine erneute Antikörper-Untersuchung auch ohne Verdacht auf Röteln-Kontakt in der 16.-17. SSW angezeigt. Wird bei einer Schwangeren ohne Immunschutz oder mit ungeklärtem Immunstatus Röteln-Kontakt nachgewiesen oder vermutet, so sollte der Schwangeren zur Vermeidung einer Röteln-Embryopathie Röteln-Immunglobulin injiziert werden. Die Behandlung mit Röteln-Immunglobulin ist aber nur sinnvoll bis zu sieben Tagen nach der Exposition. Die stärkste Gefährdung für die Frucht besteht in den ersten 3 Schwangerschaftsmonaten. Bei nachgewiesener Rötelninfektion in der Schwangerschaft müssen mütterliches und fetales Nabelschnurblut auf Röteln-IgM, und -IgG untersucht werden um eine fetale Infektion auszuschließen bzw. zu bestätigen. |
|||||||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | |||||||||||
SALAK | Salmonellen AK |
|
|
||||||||||
SALE | Salmonellen-AK (IgG/A/M) >> Anhang |
|
|||||||||||
SALAE | Salmonellen-AK (IgA) >> Anhang |
|
|||||||||||
Informationen zu SALAK | |||||||||||||
Allgemeines | Bestimmung der Salmonella-Antikörperklassen IgG, IgA und IgM, die gegen das Lipopolysaaccharid (LPS) der Salmonellen gerichtet sind, entstehen nicht nur in der akuten enteritischen Phase einer Salmonella-Infektion, sondern werden wegen der Gewebs- und Gelenkpersistenz des LPS auch bei der postenteritischen reaktiven Arthritis nachgewiesen. Im Zusammenhang mit einer typischen Anamnese (4–6 Wochen zurückliegende Enteritis) und Klinik sowie weiteren Befunde (z.B. Rheumafaktor negativ, HLAB27 +) stellt ein positiver Screening-Befund die Indikation für den differenzierten IgA-Nachweis in der Stufendiagnostik. Persisitierende IgA-Serumantikörpern unterstreichen die Wahrscheinlichkeit der Diagnose einer reaktiven Salmonella–Arthritis. |
||||||||||||
Indikation | DD der reaktiven Arthritis, postenteritische Gelenk-Beschwerden | ||||||||||||
Sandfliegenfieber-Virus | |||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||
SFAK | Sandfliegen-Virus AK |
|
|||||
SFNGI | Sandfliegenfieber Serotyp Neapel IgG AK >> Anhang |
|
|
||||
SFNMI | Sandfliegenfieber Serotyp Neapel IgM AK >> Anhang |
|
|
||||
SFSGI | Sandfliegenfieber Serotyp Sizilien IgG AK >> Anhang |
|
|
||||
SFSMI | Sandfliegenfieber Serotyp Sizilien IgM AK >> Anhang |
|
|
||||
SFTGI | Sandfliegenfieber Serotyp Toskana IgG AK >> Anhang |
|
|
||||
SFTMI | Sandfliegenfieber Serotyp Toskana IgM AK >> Anhang |
|
|
||||
Informationen zu Überschrift Sandfliegenfieber-Virus | |||||||
Allgemeines | Der Erreger des Sandfliegenfiebers (Phlebotomusfieber) ist das Sandmückenfiebervirus (Sandfly fever Naples virus, SFNV) aus der Gattung Phlebovirus der Familie Bunyaviridae. Die Spezies wird in die vier verschiedene Subtypen Karimabad-Virus (KARV), Sandmückenfiebervirus Sabin (SFNV-Sabin), Teheran-Virus (THEV) und Toskana-Virus (TOSV) unterteilt. Der Subtyp Toskana-Virus ist der weitaus häufigste Erreger und besitzt das größte Verbreitungsgebiet, während die anderen Subtypen lokal begrenzt auftreten. Innerhalb des Subtyps Toskana-Virus werden drei Serotypen unterschieden, die nach ihrem ursprünglichen Entdeckungsort Toskana (T), Sizilien (S) und Neapel (N) benannt sind; die Serotypen weisen ein geographisch unterschiedliches Verteilungsmuster auf. Das natürliche Reservoir des Virus sind verschiedene Nagetiere und Fledermäuse, möglicherweise auch Schafe, Ziegen und Rinder. Durch eine Blutmahlzeit bei diesen Tieren gelangt das Virus in die Mückenpopulation, wo es nach etwa sechs Tagen der Infektion und Vermehrung im Insekt auf den Menschen übertragen werden kann. Die Sandfliegen stechen den Menschen hauptsächlich in der Dämmerung und nachts. Klinische Symptome: Die meisten Infektionen mit dem Toskana-Virus verlaufen ohne Krankheitssymptome, die Infektion hinterlässt auch ohne Erkrankung eine lebenslange Immunität für den jeweiligen Serotyp, eine Reinfektion mit einem weiteren der drei Serotypen ist möglich. Nach einer Inkubationszeit von 3 bis 5 Tagen kommt es zu einem sehr plötzlichen Krankheitsbeginn mit hohem Fieber, schwerem Krankheitsgefühl und sehr starken Kopfschmerzen, die besonders an der Stirn und hinter den Augen (retrobulbär) wahrgenommen werden. Hinzu kommen Übelkeit, Schwindel, Erbrechen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Steifheitsgefühl in den Beinen und eventuell eine Rötung der Gesichtshaut. Die Symptomatik beginnt nach drei Tagen schwächer zu werden, in wenigen Fällen kommt es daraufhin zu einem kurzen Wiederanstieg des Fiebers bevor die Erkrankung endgültig abklingt. Ein Schwächegefühl bleibt oft für mehrere Wochen bestehen. Bei einer häufig hinzutretenden Meningoenzephalitis und serösen Meningitis (beim Serotyp Toskana in 2 bis 12 % der Fälle) treten stärkere neurologische Symptome auf wie Nackensteifigkeit (Meningismus), Eintrübung des Bewußtseins, Zittern, Lähmungen, Nystagmus und komatöse Zustände. Diagnostik: Der Nachweis von IgG- und IgM-Antikörpern gegen das Toskana-Virus gilt ebenso wie die Serokonversion oder der 4fache Anstieg des IgG-Titers als beweisend für eine frische oder kürzliche Infektion. Die Antikörper sind prätestens 5 bis 8 Tage nach Erkrankungsbeginn nachweisbar. |
||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | |||||
BILHF | Schistosoma mansoni (Bilharziose) |
|
|||||
SMZEE | Schistosoma Zerkarien IgG AK >> Anhang | siehe Befundbericht |
|
||||
SMAGI | Schistosoma mansoni IgG AK >> Anhang |
|
|
||||
Material | Referenzbereich | Methode * | ||||||
PNEG | Streptococcus pneumoniae Antikörper IgG (Pneumokokken) |
|
|
|
||||
Allgemeines | Der Test ermöglicht die Ermittlung einer spezifischen Immunantwort nach Impfung. Zur Diagnose einer Infektion ist dieser Test nicht geeignet. Zur Beurteilung der Ergebnisse sind Ihre Angaben z.B. Impfung (wann/wie oft) bzw. Erkrankung (wann) notwendig. | |||||||
Bewertung | Positiver Nachweis: Nur ein signifikanter Antikörperanstieg kann als Hinweis für eine erfolgreiche Immunantwort gewertet werden. | |||||||
Schlüsselw. | Pneumococcus, Streptococcus pneumoniae , Streptokokken | |||||||
Taenia solium | |||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | |||||||||||
ZYSG | Cysticerkose-AK EIA (Taenia solium) >> Anhang Nur bei der Gewebsform (Zystizerkose) sinnvoll, sonst Nachweis von Wurmeiern und Proglottiden im Stuhl (Erregernachweis siehe Kapitel Mikrobiologie). |
|
|
|
|||||||||
ZYSB | Cysticerkose AK Blot >> Anhang |
|
siehe Befundbericht |
|
|||||||||
QZYG | Liquor-Serum-Quotient Cysticerkose |
|
|
|
|||||||||
Informationen zu Überschrift Taenia solium | |||||||||||||
Allgemeines | Zystizerkose ist die Bezeichnung für einen Befall des Menschen mit Larven des Schweinebandwurms (Taenia solium). Die Larven werden auch Zystizerken genannt. Der Mensch infiziert sich durch orale Aufnahme von Eiern des Schweinebandwurms. Dies geschieht meist durch die unabsichtliche Aufnahme infizierten Kots des Endwirts. Auch durch den Verzehr finnenhaltigen Schweinefleisches kann es zu einem Bandwurmbefall kommen. Bei Menschen, die den Bandwurm bereits in sich tragen, ist eine erneute Autoinfektion möglich. Durch frühzeitige Reifung der Larve im Ei noch im Hauptwirt kann es zu einer endogenen Autoinfektion kommen, die eine Zystizerkose bei bestehendem Bandwurmbefall auslösen kann. Klinisches Bild: Aus aufgenommenen Eiern können sich nach 10 Wochen Larven entwicklen. Die sog. Cysticerci cellulosae (Larven) sind vor allem in subkutanem und intermuskulärem Gewebe, dann im Auge (okuläre Cysticerkose) und selten im Gehirn (Neurocysticerkose). Bei Befall der Skelettmuskulatur treten Myalgien und Paresen auf, besonders wenn verkalkte Cysticerken Druck auf benachbarte Nerven ausüben (Lebensdauer der Larven 3 Jahre). Bei der Neurocysticerkose handelt es sich um ein schwerwiegendes Krankheitsbild, eventuell mit letalem Ausgang (Lebensdauer der Larven 10 Jahre). Stärke und Art der Symptome hängen vom Ort der Cysticerken ab. Man findet neurologische Herdsymtome, fokale und generalisierte Krampfanfälle und Psychosen. Des öfteren sind die Cysticerken auch in den Ventrikeln lokalisiert (erhöhter Liquor- und Hirndruck). Cysticerken des Rückenmarks verursachen sensible und motorische Ausfälle bis hin zu einer Querschnittssymptomatik. Die okuläre Cysticerkose resultiert in Sehstörungen und manchmal einem Exophthalmus. Diagnostik: Bei einer Zystizerkose fällt eine Eosinophilie im Blutbild auf. Die Diagnose erfolgt durch serologische Nachweismethoden. Eingesetzt werden beispielsweise indirekte Hämagglutination, Immunfloureszenztests und Immunoblots (Western Blot) oder ELISA. Am schnellsten ist eine mikroskopische Untersuchung auf Bandwürmer aus dem Stuhl. Weitere Verfahren sind bei Verdacht auf Haut-Cysticerkose eine Probeexcision (z.B. von Hautveränderungen) Bei Verdacht einer Neurocysticerkose helfen oft bildgebende Verfahren (CT, MRT). Bei okulärer Cysticerkose ist eine Augenspiegelung empfehlenswert. |
||||||||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | |||||
TOXC | Toxocara canis AK |
|
siehe Befundbericht |
|
|||
Allgemeines | Toxocara canis (Hundespulwurm) und Toxocara mystax (Katzenspulwurm) gehören zu den Helminthen (Nematoda). Ihre Verbreitung ist weltweit. Der Infektionsweg geschieht durch Aufnahme von infektiösen Eiern. Insbesondere sind Kleinkinder betroffen, die beim Spielen mit eihaltigem Erdreich oder mit Hunden bzw. Katzen, an deren Fell Toxocaraeier haften, in Kontakt kommen. Nahezu alle Welpen sind mit diesen Spulwürmern befallen und scheiden Eier aus. Diese Eier werden ca. 1-3 Wochen nach Ausscheidung infektiös und bleiben dies oft monatelang. Die im Dünndarm geschlüpften Larven gelangen in den Blutstrom und somit in verschiedene Organe. Ein Heranreifen zu adulten Würmern findet im Menschen nicht statt, die Larven sterben nach Monaten bis Jahren ab. Dauer der Inkubation: Wochen bis Monate. Eine Augenbeteiligung kann noch Jahre nach Erstinfektion auftreten. Symptomatik: Ein Leitmerkmal bei Toxocariasis ist eine ausgeprägte Eosinophilie (bis zu 80%) bei ebenfalls stark erhöhten Blutleukozyten und erhöhtem Gesamt IgE. Gleichzeitig können bisweilen eine Hepatomegalie sowie Fieberschübe, asthmatische Beschwerden, gastrointestinale Symptome oder Urtikaria beobachtet werden. Häufig verläuft die Infektion jedoch inapparent. Die Symptome können über Monate hinweg persistieren. Selten werden durch Toxocara verursachte neurologische Herdsymptome, epileptische Anfälle oder Lähmungserscheinungen beobachtet (insbesondere bei zerebraler Vorschädigung). Die durch den Eintritt einer Larve ins Auge verursachte Endophthalmitis oder Chorioretinitis kann zur Erblindung des betroffenen Auges führen. |
||||||
Toxoplasma gondii | ||||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||||||
TOAV | Toxoplasma IgG Avidität >> Anhang Zusatztest zur Eingrenzung des Infektionszeitpunkts bei positivem IgG-Antikörpernachweis |
|
|
|
||||||||||||
TOGB | Toxoplasma IgG Blot >> Anhang Zusatztest zur Eingrenzung des Infektionszeitpunkts bei niedriger/intermediärer Toxoplasma-IgG-Avidität |
|
|
|||||||||||||
TOMB | Toxoplasma IgM Blot Sicherung der Spezifität der nachgewiesenen AK bei positivem IgM-Antikörpernachweis |
|
|
|||||||||||||
ISAA | Toxoplasma IgA (ISAGA) >> Anhang Vor allem bei Neugeborenen und immunsupprimierten Patienten indiziert. Keine Kassenleitung bei gleichzeitiger Anforderung mit Toxoplasma-IgG-Avidität. |
|
|
|
||||||||||||
ISAM | Toxoplasma IgM (ISAGA) >> Anhang |
|
|
|
||||||||||||
TOPC | Toxoplasma gondii DNA-Nachweis qualitativ >> Anhang |
|
negativ |
|
||||||||||||
TOPCLQ | Toxoplasma gondii DNA-Nachweis qualitativ >> Anhang |
|
negativ |
|
||||||||||||
Informationen zu Überschrift Toxoplasma gondii | ||||||||||||||||
Allgemeines | Toxoplasma gondii, ein obligat intrazellulär lebender Parasit, ist der Erreger der Toxoplasmose. Das hauptsächliche Reservoir ist ein breites Spektrum an infizierten warmblütigen Zwischenwirten (z.B. Schweine, andere Schlachttiere und Geflügel) mit Toxoplasmazysten in der Muskulatur. Entsprechend dem Entwicklungszyklus sind hauptsächlich zwei Infektionswege für die Infektion des Menschen verantwortlich: Aufnahme von rohem oder ungenügend behandeltem, zystenhaltigem Fleisch bzw. Fleischprodukten oder Aufnahme von mit sporulierten Oozysten kontaminierter Nahrung oder Erde (z.B. bei der Gartenarbeit). Neben den Hauptinfektionswegen kommen zwei weitere, relativ seltene Übertragungsmöglichkeiten vor: die transplazentare Übertragung auf das Ungeborene während der mütterlichen Parasitämie bei Erstinfektion während der Schwangerschaft (pränatale Infektion) oder Parasitenübertragung bei Transplantation oder versehentlicher Inokulation. Klinische Symptomatik: Bei immunkompetenten Personen verläuft die akute Toxoplasma-Infektion normalerweise asymptomatisch. 80 bis 90% der Kinder und Erwachsenen bemerken die Infektion nicht. Ansonsten kann es zu einem selbstlimitierenden, grippeähnlichen Krankheitsbild mit Fieber und Lymphadenitis kommen (Lymphknotentoxoplasmose). Die Lymphadenitis tritt vorwiegend lokal im Kopf- und Halsbereich auf, kann aber auch gelegentlich generalisiert verlaufen. Eine Retinochorioiditis oder eine Enzephalitis wird äußerst selten beobachtet, wobei möglicherweise die Inzidenz der okulären Toxoplasmose in der Normalbevölkerung noch unzureichend erfasst ist. Die chronische Toxoplasma-Infektion verläuft meist völlig latent. Bei immunsupprimierten Personen entwickelt sich eine schwere Form der Toxoplasmose meist nach Reaktivierung der latenten Infektion. Am häufigsten tritt sie in Form einer Enzephalitis auf, seltener als okuläre Form. In Folge einer disseminierten, generalisierten Form sind insbesondere bei AIDS-Patienten noch zahlreiche andere Organbeteiligungen beschrieben worden. Bei Primärinfektion unter Immunsuppression kann es zur interstitiellen Pneumonie kommen. Bei transplantierten Patienten zählt T. gondii zu einem der häufigsten parasitären Infektionserreger. Zu einer pränatalen Infektion kann es kommen, wenn eine Erstinfektion der Mutter während der Schwangerschaft erfolgt. Ist eine Infektion bereits vor der Gravidität nachgewiesen worden, so ist der Fetus in der Regel durch die Immunität einer immunkompetenten Mutter vor einer Infektion geschützt. |
|||||||||||||||
Treponema pallidum (Lues) | ||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||
TPHA | TPHA Suchtest |
|
|
|
||||||||
TPAL | TPHA |
|
|
|
||||||||
CMT | CMT (VDRL) Aktivitätsmarker |
|
|
|
||||||||
CMTL | CMT (VDRL) |
|
|
|
||||||||
TPGB | Trep. pallidum IgG Blot >> Anhang Bestätigungstest: Sicherung der Spezifität der nachgewiesenen Antikörper bei positivem TPHA |
|
siehe Befundbericht |
|
||||||||
TPMB | Trep. pallidum IgM Blot >> Anhang Bestätigungstest: Sicherung der Spezifität der nachgewiesenen Antikörper und der Krankheitsaktivität bei V.a. floride Infektion |
|
siehe Befundbericht |
|
||||||||
QLUE | Treponema pallidum Liquor/Serum-Quotient (beinhaltet neben dem spez. Antikörpernachweis auch die Quantifizierung von Albumin und der Immunglobuline in Liquor und Serum) |
|
|
|
||||||||
TPPC | Treponema pallidum DNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
||||||||
Informationen zu Untersuchung TPHA | ||||||||||||
Synonyme | Treponema pallidum Partikel-Agglutinationstest (TPHA/TPPA) | |||||||||||
Indikation | Screeningtest zur Erkennung von Antikörpern gegen Treponema pallidum | |||||||||||
Bewertung | Positives Ergebnis ca. 3 Wochen nach Infektion mit Treponema pallidum; bei extrem hohen Titern (>1:20000) trotz negativem IgM-Nachweis wegen Blockierung der IgM-AK-Synthese unter Umständen behandlungsbedürftige Lues. Der TPPA ist meist lebenslang positiv; Kreuzreaktionen mit Borrelien-Antikörper möglich, deswegen Ausschluß Borreliose (Antikörpernachweis). Falsch positive Ergebnisse bei Immunerkrankungen möglich. |
|||||||||||
Schlüsselw. | Lues, Syphillis | |||||||||||
Informationen zu Untersuchung CMT | ||||||||||||
Allgemeines | Mit dem CMT, synonym VDRL-Test oder Cardiolipin-Mikroflockungs-Test werden Antikörper gegen Cardiolipin durch Ausflockung sichtbar gemacht. Cardiolipin entspricht einem Phospholipid und gilt als körpereigenes Antigen (Autoantigen), welches aus Körperzellen bei bestimmten Infektionen, wie z.B. Lues, freigesetzt werden kann. Die Reaktion ist somit nicht streng luesspezifisch. Die Reaktion wird in der zweiten Phase der Primärsyphilis positiv, wenn sich eine regionale Lymphadenitis ausgeprägt hat. Sie kann im Tertiärstadium falsch negativ sein. Ein isoliert positiver Ausfall ist kein hinreichender Beweis für eine Lues-Infektion. Vorübergehend oder dauerhaft unspezifische Ergebnisse finden sich u.a. bei Autoimmunkrankheiten, akuten und chronischen Infekten, Kollagenosen, Neoplasmen, in der Schwangerschaft, unter Einwirkung verschiedener Medikamente und Drogen. Der CMT reagiert positiv auch bei anderen Infektionen mit Treponemen (T. pertenue /Frambösie, T. carateum /Pinta). Der CMT eignet sich zur Therapie-Kontrolle einer Lues-Behandlung oder als Aktivitätsmarker. |
|||||||||||
Indikation | Therapie- und Verlaufskontrolle, V.a. Reinfektion, Aktivitätsmarker | |||||||||||
Informationen zu Untersuchung TPPC | ||||||||||||
Präanalytik / Probenvorbereitung |
Probenmaterial: Swab (entweder trockenener Abstrich oder Verwendung der molekularbiologischen PCR vials (z.B. von Sarstedt mit isotonischer Lösung mit Azid) oder Biopsiematerial (bitte trocken einsenden ohne Zugabe von Lösungen wie Formalin oder saline Lösung). | |||||||||||
Schlüsselw. | Lues, Syphilis | |||||||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | ||||||
TRGE | Trichinella Antikörpernachweis MONA = multiple of nonspecific activity |
|
|
|
||||
Allgemeines | Trichinen (Trichinella) sind eine Gattung winziger Fadenwürmer (Stamm Nematoda) mit parasitischer Lebensweise. Säugetiere, damit auch Menschen, und Vögel dienen als Zwischen- und Endwirt. Hauptüberträger auf den Menschen sind Schweine bzw. deren roh, z. B. als Mett verzehrtes oder ungenügend gegartes Fleisch. Durch Kochen oder große Kälte können Trichinen abgetötet werden, allerdings nicht durch Räuchern. Das durch Trichinen hervorgerufene Krankheitsbild wird als Trichinellose bezeichnet. Akute Infektionen des Menschen mit Trichinella spiralis sind in Deutschland meldepflichtig. Die Trichinenuntersuchung ist eine Pflichtuntersuchung von Fleisch für den menschlichen Verzehr. Siehe auch Wurmerkrankungen, Kapitel Mikrobiolopgie. Klinische Symptome: Im Darm befindliche adulte Trichinen führen beim Menschen in der Regel zu Schwindel, Bauchschmerzen, Erbrechen und Durchfall. Verbreiten sich dann die Larven im Körper, tauchen weitere Symptome wie Schwäche, Fieber und Ödeme im Gesichtsbereich auf. Diese Symptome sind temporär und können bis zu einem Jahr anhalten. Danach verschwinden sie zumeist wieder und bleiben folgenlos. Ein tödlicher Verlauf ist bei immunsupprimierten Personen nicht auszuschließen. |
|||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | |||||||||
TRWI | Tropheryma whipplei DNA qualitativ |
|
negativ |
|
|||||||
Synonyme | T. whippelii | ||||||||||
Allgemeines | Tropheryma whipplei gilt der Erreger des Morbus Whipple, eine seltene chronische Systemerkrankung und ist ein kleines (0,2 bis 2 µm) grampositives Stäbchen, das phylogenetisch der Großgruppe der Actinomycetales zuzuordnen ist. Der Mensch scheint der einzige natürliche Wirt von T. whipplei zu sein. Versuche, die Krankheit auf Tiere zu übertragen, schlugen ebenso fehl wie die Kultivierung auf künstlichen Nährböden. Darüber hinaus zeigen Untersuchungen, dass der Erreger in der Umwelt verbreiteter ist, als bisher angenommen. So konnte T. whipplei in zahlreichen Wasserproben aus Kläranlagen zweifelsfrei nachgewiesen werden. Der Infektionsweg ist vermutlich oral (z.B. durch kontaminiertes Wasser) und fäkal-oral. Vorkommen und Klinik: Klinisch manifestiert sich die Krankheit als intermittierende Arthralgien über mehrere Jahre, gefolgt von Diarrhoe, Gewichtsverlust und abdominellen Beschwerden. Weitere häufige Symptome sind abdominelle und periphere Lymphadenitis, Hyperpigmentierung und leichtes Fieber. Seltener finden sich zentralnervöse Störungen (z.B. Paresen, Demenz) und Endokarditis. Auch Persönlichkeitsveränderungen wurden beobachtet. Unbehandelt ist die Prognose infaust. Ein wichtiges Merkmal des Morbus Whipple ist der sehr langsame chronische systemische Verlauf. Diagnostisch richtungweisende Befunde ergeben sich oft erst im fortgeschrittenen Krankheitsstadium. Diagnostik: Klinisch wird die Verdachtsdiagnose aufgrund der Leitsymptome Gewichtsverlust, Diarrhö, Polyarthritis und Bauchschmerzen gestellt. Geeignete Materialien sind Darmbiopsie beim klassischen intestinalen M. Whipple und Liquor bei ZNS-Beteiligung, die mittels PCR auf den Erreger T. whipplei untersucht werden. |
||||||||||
Präanalytik / Probenvorbereitung |
Biopsiematerial: optimal ist natives Gewebe (z.B. Darmbiopsie) in einem trockenen Röhrchen, oder in Kochsalz mit möglichst nicht mehr als 1 ml Flüssigkeit. Liquor, EDTA-Blut, Speichel, Punktate können auch getestet werden. | ||||||||||
Schlüsselw. | M. Whipple | ||||||||||
Trypanosoma | ||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||
TCEL | T. cruzi Antikörpernachweis EIA (Chagas-Krankheit) |
|
|
|
||||
TCEL | Tryp.cruzi-EIA (Chagas)* >> Anhang |
|
||||||
TCIF | Tryp.cruzi-IFT (Chagas)* >> Anhang |
|
||||||
TCIF | T. cruzi Antikörpernachweis IFT (Chagas-Krankheit) |
|
|
|
||||
TCEL | Tryp.cruzi-EIA (Chagas)* >> Anhang |
|
||||||
TCIF | Tryp.cruzi-IFT (Chagas)* >> Anhang |
|
||||||
Informationen zu Überschrift Trypanosoma | ||||||||
Allgemeines | Die Schlafkrankheit ist eine durch Trypanosomen ausgelöste Tropenerkrankung, die auch synonym als Afrikanische Trypanosomiasis bezeichnet wird. Sie kommt in den tropischen Gebieten Afrikas vor und wird von der Tsetse-Fliege übertragen. Die Erkrankung verläuft in drei Stadien: Einige Wochen nach der Infektion kommt es zu Fieber, Schüttelfrost, Ödemen, Lymphknotenschwellung sowie Hautausschlag und Juckreiz. Im zweiten Stadium nach einigen Monaten stehen Symptome des Nervensystems im Vordergrund: Verwirrtheit, Koordinations- und Schlafstörungen sowie Krampfanfälle. Im Endstadium kommt es zu einem Dämmerzustand, der der Krankheit ihren Namen gegeben hat. Der Nachweis der Erreger erfolgt mikroskopisch im Blut oder Liquor sowie mit immunologischen Methoden. | |||||||
Informationen zu Untersuchung TCEL | ||||||||
Allgemeines | AKE = Antikörpereinheiten | |||||||
Schlüsselw. | Chagas | |||||||
Informationen zu Untersuchung TCIF | ||||||||
Allgemeines | Die süd- und mittelamerikanische Trypanosomiasis- oder Chagas-Krankheit wird durch Trypanosoma cruzi verursacht und durch die dort weit verbreiteten Raubwanzen übertragen. Man unterscheidet zwischen akuter Chagas-Krankheit (entzündlich-ödematöse Lokalreaktion = Inokulations-Chagom, geschwollene Lymphknoten, Fieber, Orchitis, Epididymitis, Menstruationsstörungen), chronischer Chagas-Krankheit (asymptomatische Phase) und Chagas-Leiden. Letzteres entsteht durch Zerstörung der Ganglienzellen im akuten Stadium der Erkrankung. Dies führt zu Funktionsstörungen und bei Hohlorganen - vor allem am Herzen und am Verdauungstrakt - zu Dilatationen. | |||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | |||||||||
UURE | Ureaplasma urealyticum DNA qualitativ |
|
negativ |
|
|||||||
Allgemeines | Ureaplasmen können in 14 Untertypen (Serotypen) und 2 Gruppen (Biovare) unterteilt werden. Diese werden als Ureaplasma urealyticum (UU) und Ureaplasma parvum (UP) bezeichnet. Ureaplasmen kommen – noch weit häufiger als Mykoplasmen – als Besiedler der Schleimhäute (zumeist völlig gesunder Menschen) vor. Ureaplasmen sind die am häufigsten aus dem Urogenitaltrakt isolierten, potenziell krankmachenden Bakterien bei Mann und Frau. Ureaplasma parvum macht den größten Teil der nachweisbaren Ureaplasmen aus (mind. 70%).
Ureaplasma urealyticum |
||||||||||
Indikation | V.a. vaginale Infektion, - Mischinfektion, besonders in der Schwangerschaft, V.a. nicht-gonorrhoische Prostatitis | ||||||||||
Varizella-Zoster-Virus (VZV) | ||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||||
VZSE | Varizella-Zoster-Virus AK |
|
||||||||||||
VZGS | Varizella-Zoster-Virus IgG AK >> Anhang |
|
|
|||||||||||
VZMS | Varizella-Zoster-Virus IgM AK >> Anhang | negativ |
|
|||||||||||
VZVMAI | VZV Liquor-Serum-Quotient IgM (Antikörper-Index IgM) |
|
|
|
||||||||||
VZVGAI | VZV Liquor-Serum-Quotient IgG (Antikörper-Index IgG) |
|
|
|
||||||||||
VAVGE | VZV-IgG-Avidität |
|
|
|
||||||||||
VZVP | VZV DNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
||||||||||
VZVPLQ | VZV DNA-Nachweis qualitativ |
|
negativ |
|
||||||||||
Informationen zu Überschrift Varizella-Zoster-Virus | ||||||||||||||
Allgemeines | Varizella-Zoster-Virus (VZV) gehört mit Herpes-simplex-Virus zu der Familie der Herpesviridiae. Komplette VZV-Virionen lassen sich elektronenmikroskopisch in den Bläschen von Patienten mit Varizellen (Windpocken, "chicken pox", engl.) oder Herpes-zoster (Gürtelrose) nachweisen. VZV-Virus besitzt die kleinste DNA unter den Herpesviren mit 125 kilo-Basenpaare und persistiert nach Befall des Organismus in den Spinalganglien lebenslang. Die Inkubationszeit beträgt 11-21 Tage bis zum Beginn des Exanthems. Infektionen mit VZV verlaufen meist als Varizellen (Primärinfektion) oder Zoster (endogene Reaktivierung). Nach der Primärinfektion bleibt das VZV lebenslang latent in sensorischen Ganglien. Die Übertragung geschieht durch Tröpfchen- und Schmierinfektion. Varizellen sind hochkontagiös, Infektionen erscheinen als vom Kopf kaudalwärts gehendes "buntes" Exanthem, verbreiten sich über den ganzen Körper, begleitet von Hautbläschen neben Degenerationen epithelialer Zellen sowie Flüßigkeitsansammlungen und Infiltration von Entzündungszellen. Etwa 4-5 Tage nach Exanthemausbruch sind bereits IgG- und IgM-Antikörper nachweisbar. Die meisten Erkrankungen heilen nach 7 bis 10 Tagen unkompliziert ab. Beim Jugendlichen und Erwachsenen können Varizellen durch Pneumonien kompliziert werden. Weitere seltene Komplikationen: Varizellen-Encephalomeningitiden, Arthritis, Nephritis, Cystitis, Augenbeteiligung, Karditis, gastrointestinale Blutung, Kinder mit Leukämie neigen zu disseminierten Verläufen der Windpocken. Eine endogene Reaktivierung von Zoster oder Varizellen bei latenter Infektion durch verschiedene Provokationsfaktoren ist möglich: Traumen, operative Eingriffe, Malignome, immunsuppressive Therapie, etc. VZV in der Schwangerschaft: Varizellen in der Frühgravidität können in seltenen Fällen im ersten und zweiten Trimenon eine Embryopathie (0,1 bis 0,7/1000 Schwangerschaften) mit angeborenen Mißbildungen (fetales oder kongenitales Varizellensyndrom), verursachen, jedoch sind ca. 95% der Frauen im gebärfähigen Alter immun mit positivem VZV-IgG-Antikörper. Zwischen einem Herpes zoster der Mutter während der Schwangerschaft und angeborenen Mißbildungen ließ sich bislang kein kausaler Zusammenhang feststellen, jedoch wurden erhöhte Spontanabortraten oder vorzeitige Geburten beschrieben. Prophylaxe und Diagnostik in der Schwangerschaft (ab 12. SSW): Blutentnahme sofort nach Kontakt von seronegativer Mutter (IgM u. IgG negativ) mit Zoster-Erkranktem und Prüfung der mütterlichen Immunitätslage (VZV-IgG). Bei Exposition, bzw. intensivem Kontakt der seronegativen früh- oder spätschwangeren Mutter mit Varizellenerkrankten ist eine Gabe von Zoster-Hyperimmunglobulin (ZIG) innerhalb 24-72 h möglich. Durch die Antikörperprophylaxe bei drohenden konnatalen Varizellen kann die Erkrankung des Neugeborenen zwar nicht vermieden werden, es kommt aber z.T. zu abgeschwächten Krankheitsverläufen. Eine engmaschige Kontrolle der fetoplazentaren Einheit, AFP und erweitertem Ultraschall sollte erfolgen. Eine Hyperimmunglobulingabe bei bereits klinisch manifestem Exanthem der Mutter in der Frühschwangerschaft ist abzuraten. Perinatale Infektion: Eine Infektion der Mutter eine 1-2 Wochen vor der Geburt bis einschließlich 2 Tage nach der Geburt ist gefährlich für das Neugeborene. In diesem Fall können bis zur Geburt keine schützenden maternalen Antikörper mehr auf den Feten übertragen werden. Auch das spätere Auftreten eines Zosters im Säuglings- oder Kleinkindsalter kann durch eine vorausgegangene intrauterine Infektion verursacht worden sein. Eine passive Immunisierung des Neugeborenen ist ebenfalls möglich. Konnatale Infektion: Bei Säuglingen können diaplazentar übertragene mütterliche IgG-Antikörper nachgewiesen werden. Maternale VZV IgG-Antikörper können dann in den ersten 6 Lebensmonaten in abfallender Konzentration nachweisbar sein. Bei einer möglichen konnatalen Infektion ist zu beachten, daß die IgM-Antwort des Kindes ausbleiben kann. Für die Diagnose der konnatalen VZV-Infektion sollte eine parallele Untersuchung von mütterlichen und kindlichen VZV IgG-Antikörpern durchgeführt werden. Eine Persistenz hoher VZV IgG-Antikörper über ein Jahr sind mit einer konnatalen VZV-Infektion vereinbar. |
|||||||||||||
Informationen zu Untersuchung VZVP | ||||||||||||||
Allgemeines | Bei atypischen oder generalisierten Infektionen ist der direkte DNA-Erregernachweis sicherer als mögliche unspezifische serologische Reaktionsmuster. | |||||||||||||
Indikation | Infektionsabklärung, Infektiosität, Viruspersistenz, Ausschluß embryonaler Schädigung | |||||||||||||
Schlüsselw. | Gürtelrose, Herpes Zoster, Varizellen, Windpocken | |||||||||||||
Informationen zu Untersuchung VZVPLQ | ||||||||||||||
Allgemeines | Bei einer VZV-Enzephalitis zeigt sich in erster Linie eine Vaskulopathie als Ursache. Anzeichen von Gefäßwanddefekten, sowie der Nachweis von VZV-DNA in betroffenen Gefäßen, Einschlusskörper und multinukleäre Riesenzellen wurden nachgewiesen. Eine defekte Blut-Hirn-Schranke erleichtert die Diffusion des Virus vom Liquor zum peripheren Blut und führt aufgrund der Leckage im EDTA-Blut zu einer nachweisbar höheren Viruslast bei Enzephalitispatienten. Der VZV-DNA-Nachweis mittels PCR ist qualitativ und besitzt hohe Sensitivität und Spezifität (ca. 95 %). Der Nachweis von viraler VZV-DNA im Liquor deutet in der Regel auf eine aktive, nicht latente Infektion hin. Die virale Last ist in den ersten Tagen nach Beginn der neurologischen Symptome am größten und somit auch die Positiv-Rate der PCR als zu einem späteren Zeitpunkt der Liquorpunktion. Dieser Test ist nur sinnvoll für Patienten mit einer Anamnese und/oder Symptomen im Zusammenhang mit einer VZV-Infektion zu verwenden und muss im klinisch mit dem Krankheitsbild interpretiert werden. Der Test hat wenig Aussagekraft bei asymptomatischen Patienten. Laborbefunde: Serologische VZV-IgG/IgM-Antikörperteste positiv, Liquorbefunde bei Zostermeningits: Zellzahl bis >1000, Eiweißerhöhung (0,7-1g/l), bei Zostermyelitis: Zellzahl meist <50, Eiweißerhöhung. Weitere Teste: Reiber-Schema zur Identifizierung einer Blut-Hirn-Schrankenstörung und VZV-Antikörper-Index aus Serum/Liquor-Paar, ev. differentialdiagnostisch oligoklonale Banden zum Ausschluß einer MS, da VZV auf eine mögliche Rolle bei der Pathogenese von MS hindeutet. |
|||||||||||||
Indikation | Bei V.a. eine akute ZNS-Infektion (Meningitis, Enzephalitis) bei klinisch oder serologischem Verdacht eines bestehenden oder akuten Zosters, bei Fazialisparese | |||||||||||||
Bewertung | Positiver VZV DNA-Nachweis im Liquor: bei akuter VZV-Infektion oder subklinischer Reaktivierung der VZV-Infektion, Koinfektion bei HIV-infizierten Patienten in Verbindung mit Manifestationen von neurologischen Erkrankungen und dem Vorhandensein oder Fehlen von Schleimhautläsionen des VZV. Bei Patienten mit positivem DNA-Nachweis und klinisch nachweisbarer ZNS-Infektion kann der VZV-DNA im Serum mittels PCR fehlen. Negativer VZV DNA-Nachweis im Liquor: das Fehlen einer nachweisbaren VZV-DNA im Liquor schließt eine Infektion mit dem VZV nicht aus oder dass keine neurologischen Komplikationen auftreten können. Eine antivirale Behandlung kann die VZV-Replikation im ZNS beeinflussen und auf das Testergebnis einwirken. |
|||||||||||||
Material | Referenzbereich | Methode * | |||||
WNAK | West-Nil-Virus AK |
|
|
||||
WNIGI | West-Nil-Virus IgG AK >> Anhang |
|
|||||
WNIMI | West-Nil-Virus IgM AK >> Anhang |
|
|||||
Yersinia | ||||||||||||||
Material | Nachweisgrenze : | Methode * | ||||||||||||
YEREK | Yersinia AK (Yersinia Typ 3, 9, pseudotuberculosis) |
|
||||||||||||
YEGEK | Yersinia IgG AK Bei positivem Antikörpersuchtest mittels ELISA wird eine Antikörperspezifizierung mittels Immunoblot empfohlen. |
|
|
|||||||||||
YEAEK | Yersinia IgA AK |
|
|
|||||||||||
YERB | Yersinia enterocolitica |
|
||||||||||||
YEAB | Yers. enterocol. IgA-Immunoblot | siehe Befundbericht |
|
|||||||||||
YEGB | Yers. enterocol. IgG-Immunoblot | siehe Befundbericht |
|
|||||||||||
Informationen zu Überschrift Yersinia | ||||||||||||||
Allgemeines | Yersinia enterocolitica, ein gramnegatives Stäbchenbakterium (Gattung Yersinia, Enterobacteriaceae), wird überwiegend peroral aufgenommen. Die Infektionsquellen sind vor allem bei Schweinen, Hunden, Katzen sowie in infizierten Lebensmitteln tierischer Herkunft zu suchen. Nach einer Inkubationszeit von 3 bis 10 Tagen können leichte Diarrhoen bis zu septikämisch-typhösen Erscheinungen auftreten. Die Infektion klingt in wenigen Tagen bis längstens 2 Wochen wieder ab. Häufige immunpathologische Folgeerscheinungen (schon 1-3 Wochen nach Krankheitsbeginn) sind Mono- oder Polyarthitis, Arthralgien, Erythema nodosum und andere Hauterscheinungen. Als seltene Komplikation treten Glomerulonephritis, Myokarditis, Uveitis oder Reiter-Syndrom auf. Bei Erkrankungen mit Yersinia pseudotuberculosis treten nach einer Inkubationszeit von 7 bis 10 Tagen ebenfalls Affektionen des Magen-Darmtraktes auf mit pseudoappendizitischen Verläufen. Eine dabei begleitende intestinale Lymphadenitis kann zu Invaginationen und Ileussymptomen führen. Die Erkrankungen verlaufen meist komplikationslos und kurzfristig. Alle Verlaufsformen können Arthralgien, Arthritis, Erythema nodosum und andere Hauterscheinungen hervorrufen. Der bakteriologische Erregernachweis auf Yersinien im Stuhl gelingt am sichersten in den ersten Krankheitstagen (Erregernachweis siehe Kapitel Mikrobiologie). Serologisch lassen sich die wichtigsten Antikörper gegen die Antigene O3 und O9 bei Y. enterocolitica alsauch gegen Y. pseudotuberkulosis mittels Immunoblot nachweisen. |
|||||||||||||